Zurich-Chef garantiert Aktionären eine Mindestdividende

Die Zurich Insurance Group hat sich unter ihrem neuen Konzernchef Mario Greco ein etwas vorsichtigeres Rentabilitätsziel gesetzt.

Der neue Zurich-Chef Mario Greco hat für den Schweizer Versicherungskonzern etwas vorsichtigere Finanzziele ausgegeben. Seinen Aktionären will Europas fünftgrößter Branchenvertreter den andauernden Konzernumbau mit einem Versprechen versüßen: Sie sollen weiterhin mindestens 17 Franken Dividende je Aktie erhalten. Über die Zeit wird eine Gewinnausschüttung von rund 75 Prozent angepeilt, wie Zurich am Donnerstag vor einer Investorenveranstaltung in London mitteilte. Greco sieht das Unternehmen gut positioniert, um die Ergebnisse nachhaltig zu steigern. "Was es uns auf lange Sicht ermöglicht, mehr Kapital an die Aktionäre auszuschütten."

Zurich peilt ab kommendem Jahr auf Basis des Betriebsgewinns nach Steuern eine Eigenkapitalverzinsung von mehr als zwölf Prozent an. In den Folgejahren soll es mehr werden. Bislang galt eine Zielvorgabe von zwölf bis 14 Prozent, die allerdings unerreicht blieb. Schaffen will der seit März an der Zurich-Spitze stehende Greco das unter anderem mit nochmals verschärften Kostenkürzungen. Das Sparziel stockte er auf 1,5 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2019 auf. Erreicht werden soll das durch Einsparungen etwa bei IT-Systemen und in der Beschaffung. Anfangs wird die Neuausrichtung des Konzerns allerdings Geld kosten: Zurich veranschlagt für das kommende Jahr und 2018 jeweils rund 500 Millionen Dollar Restrukturierungsaufwendungen. Der Rivale von Konzernen wie Allianz, Generali und Axa will in den kommenden drei Jahren zudem mehr als 9,5 Milliarden Dollar freie Mittel erwirtschaften.

Greco, den Zurich von Generali abgeworben hat, hat dem Unternehmen bereits eine neue Struktur verpasst, um es rentabler zu machen. Auch die noch vor dem Antritt des Italieners eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen greifen inzwischen. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von 912 Millionen Dollar und damit gut vier mal mehr als ein Jahr zuvor.

Zurich machten zuletzt hohe Schadenzahlungen und Altlasten im Kerngeschäft Schadenversicherung zu schaffen. Nach einer Gewinnhalbierung im vergangenen Jahr rückte das Rentabilitätsziel in weite Ferne und der Sparkurs wurde verschärft. Auch der Selbstmord von zwei Spitzenmanagern binnen drei Jahren erschütterte den Konzern.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.