Spekulationen treiben Kupferpreis in die Höhe

FOLTIN Jindrich / WB
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In der weltgrößten Kupfermine wird gestreikt. Das könnte einen Versorgungsengpass auslösen.

Spekulationen auf einen Versorgungsengpass haben am Montag den Kupferpreis nach oben gehievt. Eine Tonne des vor allem im Bau benötigten Industriemetalls verteuerte sich bei hohen Umsätzen in London um 1,9 Prozent auf 6204 Dollar. So viel hat Kupfer zuletzt im Mai
2015 gekostet. Händler verwiesen auf einen Arbeitskampf in der
weltgrößten Kupfermine in Chile. Proteste hatten die Förderung
in dem von BHP Billiton in Escondida betriebenen Bergwerk am Wochenende unterbrochen. Die Kumpel hatten am Donnerstag nach dem Scheitern von Tarifverhandlungen die Arbeit niedergelegt. BHP hatte schon am Freitag mitgeteilt, Lieferverpflichtungen nicht erfüllen zu können.  Zudem steht die Förderung im weltweit zweitgrößten
Kupferwerk in Indonesien ebenfalls still. Freeport-McMoRan hatte mitgeteilt, sich bislang nicht mit der Regierung auf eine neue Förder-Konzession geeinigt zu haben. "Offenbar wird das Angebot kleiner, das treibt die Preise an", sagte ein Händler. Dies gelte umso mehr, als die Nachfrage aus China wieder steige. Der chinesische Future kletterte um
5,4 Prozent.

Gewinneinbruch bei Aurubis

Europas größter Kupferkonzern Aurubis hat trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal seine Jahresziele bekräftigt. "Traditionell ist das erste Quartal durch eine saisonal geringere Produktnachfrage immer das schwächste Quartal für Aurubis", teilte Vorstandschef Jürgen Schachler am Montag mit. Insofern liege das Ergebnis im Rahmen der eigenen Erwartungen. Bei einem Umsatz von 2,462 (Vorjahr: 2,398) Milliarden Euro sank der Vorsteuergewinn im Zeitraum Oktober bis Dezember um die Hälfte auf 18 Millionen Euro.

Belastend sei ein Wartungsstillstand im Stammwerk in Hamburg zu Buche geschlagen sowie Abschreibungen auf Vorratsbestände in Höhe von 26 Millionen Euro. "Ohne die Bewertungseffekte und den Stillstand in Hamburg hätten wir ein für das erste Quartal sehr gutes Ergebnis von fast 60 Millionen Euro erzielt", so Schachler. Kupferhersteller müssen ihre Öfen in regelmäßigen Abständen überarbeiten und stellen die Produktion während dieser Zeit ganz oder teilweise ein.

Der Manager bekräftigte seine Ziele für das Geschäftsjahr 2016/17, die ein "deutlich" besseres Ergebnis vorsehen. Nach Lesart von Aurubis ist dies ein Anstieg um zehn Prozent oder mehr. Im abgelaufenen Bilanzjahr 2015/16 (per Ende September) hatte Aurubis einen Vorsteuergewinn von 213 Millionen Euro verbucht.

(Reuters)

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