Faserkonzern Lenzing glänzt mit Rekordgewinn im Halbjahr

Lenzing-Chef Stefan Doboczky: Rekordgewinn
Lenzing-Chef Stefan Doboczky: RekordgewinnAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Der oberösterreichische Faserkonzern Lenzing hat im ersten Halbjahr 150 Millionen Euro verdient. Die Chancen für weiteres Wachstum sind gut.

Lenzing-Chef Stefan Doboczky berichtete am Mittwoch von einem exzellenten ersten Halbjahr 2017: Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 11 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro.  Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag mit 270,7 Millionen Euro um 38,8 Prozent höher. Das entsprach einer EBITDA-Marge von 23,6 Prozent nach 18,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 57,4 Prozent auf 204,2 Millionen Euro, was zu einer höheren EBIT-Marge von 17,8 Prozent (nach 12,5 Prozent) führte. Das Periodenergebnis konnte um 58,9 Prozent auf 150,3 Millionen Euro, das Ergebnis je Aktie um 59 Prozent auf 5,55 Euro gesteigert werden. Es sind dies die besten Halbjahreszahlen in der Unternehmensgeschichte. Ausschlaggebend dafür waren eine gute Kapazitätsauslastung, höhere Preise und ein attraktiver Produktmix.

"Der Ausbau neuer hochmoderner Produktionskapazitäten für unsere Spezialfasern schreitet gut voran und wird unsere Kunden in ihrer Expansion mit Produkten aus unseren botanischen Fasern weiter unterstützen. Der Beschluss zur Gründung einer Tochtergesellschaft und zum Kauf eines Grundstücks in Thailand ist der nächste Schritt in dieser Strategie. Nach der Markteinführung unserer Lyocell-Faser der Marke RefibraTM haben wir nun im ersten Halbjahr mit EcoVeroTM eine besonders leistungsfähige Faser mit einem sehr vorteilhaften ökologischen Fußabdruck auf den Markt gebracht und setzen damit Standards für die gesamte Branche - von der Faser bis zur Kleidung", sagte Doboczky.

Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Spezialfasern am Gesamtumsatz bis 2020 auf 50 Prozent des Umsatzes zu steigern. Im ersten Halbjahr wurden dafür 73 Millionen Euro investiert. So wurde etwa Ende März mit dem Spatenstich am Standort Heiligenkreuz die Bauphase zur Erweiterung der Lyocell-Kapazitäten begonnen. In der Türkei und Südkorea wurden neue Marketingbüros eröffnet. In Mobile werden bereits die ersten Gebäude errichtet, um die neue Produktionsstätte für Tencel-Fasern 2019 fertigzustellen. Diese umfangreichen Bauvorhaben wurden in einem eigenen Vorstandsressort zusammengefasst und dem neu bestellten Vorstand, Chief Technology Officer Heiko Arnold, übertragen.

Im für den Konzern relevanten Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern deutet sich weiterhin eine positivere Entwicklung als am Gesamtfasermarkt an. Die Nachfrage nach diesen Cellulosefasern war im ersten Halbjahr 2017 sehr gut. Viscose und vor allem holzbasierte Cellulose-Spezialfasern liegen langfristig im Trend. Auf der Angebotsseite würden 2017 keine maßgeblichen neuen Produktionskapazitäten auf den Markt drängen, heißt es.

Die Gruppe sieht sich in diesem Umfeld sehr gut aufgestellt. Unter der Voraussetzung, dass die Fasermarktverhältnisse und Währungsrelationen unverändert bleiben, erwartet Lenzing für das Geschäftsjahr 2017 eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016, als 225 Millonen Euro verdient wurden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.