USA bleiben vorerst das gelobte Autoland

US-Präsident Donald Trump, GM-Chefin Mary Barra
US-Präsident Donald Trump, GM-Chefin Mary Barra AFP (NICHOLAS KAMM)
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Trotz aller Unkenrufe über einen nahenden Abschwung - das starke US-Geschäft verhilft den Autobauern weiter zu soliden Gewinnen.

Der amerikanische Marktführer General Motors fuhr im dritten Quartal wegen der Trennung von seiner einstigen Tochter Opel zwar tief in die roten Zahlen. Ohne diesen Sondereffekt übertraf GM allerdings die Erwartungen von Analysten. An der Börse kam zudem gut an, dass der Detroiter Konzern seine Gewinnprognose für dieses Jahr bekräftigte. Der italienisch-amerikanische Konkurrent Fiat Chrysler legte dank seiner Stärke in den USA sogar einen Rekordgewinn hin. Die Aktien der beiden Unternehmen waren an den Börsen in New York und Mailand gefragt.

"Solange die US-Wirtschaft wächst, wird sich der Pkw-Markt auf hohem Niveau halten können", prognostizierte Arndt Ellinghorst vom Investmentberater Evercore ISI. Die Hersteller seien bei Preisabschlägen diszipliniert, die Lagerbestände lägen auf einem normalen Niveau und die Restwerte stabilisierten sich. "Das heißt, es wird nicht auch noch das letzte Wachstum gejagt, sondern die Produktion wird angepasst." Es scheine so, dass die Unternehmen in den USA auch in den kommenden Jahren gut Erlöse erzielen könnten.

Für Zuversicht bei Anlegern sorgte, dass General Motors für dieses und das kommende Jahr mit einer stabilen Autonachfrage in den USA rechnet. Die Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen hatte auf dem nach China weltweit zweitgrößten Automarkt im vergangenen Jahr mit 17,5 Millionen Fahrzeugen eine Höchstmarke erreicht. Analysten rechneten zuletzt mit einem Rückgang. Nun scheinen sich die Aussichten für die Branche doch nicht so schnell einzugtrüben, wie befürchtet.

Den Hersteller kam dabei auch zugute, dass der Absatz nach den Zerstörungen durch die Wirbelstürme in Texas und Florida anzog, weil viele Menschen ihre kaputten Wagen ersetzen mussten. Dieser Effekt könnte sich allerdings als Eintagsfliege erweisen. "Wenn die 300.000 bis 500.000 Autos, die bei den Stürmen zerstört wurden, ersetzt sind, wird die Nachfrage wieder ganz schön heruntergehen", schätzt Frank Schwope von der NordLB.

Der Quartalsumsatz von GM schrumpfte im dritten Quartal zwar um fast 14 Prozent auf 33,6 Milliarden Dollar. Allerdings lag das auch daran, dass der Autobauer die Produktion in Nordamerika zurückgefahren hat, um Lagerbestände abzubauen. Damit stellt sich General Motors auf die erwartete Abkühlung der Autonachfrage ein und konzentriert sich zugleich stärker auf ertragreiche Geländewagen und Kleinlaster.

Fiat Chrysler hat mehrere Werke in den USA umgestellt, um mehr sportliche Geländewagen und Kleinlaster vom Band rollen zu lassen. Gleichzeitig wurde die Produktion von weniger profitablen Personenwagen zurückgefahren. Die Auslieferungen sanken leicht, weil der Konzern weniger Fahrzeuge an Flottenunternehmen verkaufte, an denen er weniger verdient. Das half der Rendite auf die Sprünge.

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(Reuters)

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