Die gemeinsamen Vorschläge sollen für das Treffen großer Industrie- und Schwellenländer (G-20) im März in Argentinien vorliegen.
Das explosionsartige Abheben von Bitcoin, der bislang bekanntesten Cyberdevise, ruft immer mehr Politiker und Aufsichtsbehörden auf den Plan. Deutschland und Frankreich wollen die Digitalwährung Bitcoin stärker kontrollieren. Geplant seien gemeinsame Vorschläge zur Regulierung, sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Donnerstag in Paris nach einem Treffen mit dem geschäftsführenden deutschen Finanzminister Peter Altmaier (CDU).
Die gemeinsamen Vorschläge sollen für das Treffen großer Industrie- und Schwellenländer (G-20) im März in Argentinien vorliegen. Altmaier sagte, es gebe eine Verantwortung gegenüber den Bürgern, Risiken über eine Regulierung zu vermindern.
Bitcoins kommen vor allem bei Zahlungen im Internet zum Einsatz und sind wegen geringer Kontrolle und großer Schwankungen umstritten.
Kryptowährungen massiv in der Kritik
Die Ressortchefs bekräftigten, dass die beiden Länder in den kommenden Monaten Vorschläge zur Reform der Eurozone mit 19 Staaten machen werden. Das betreffe die Vollendung der europäischen Bankenunion und der Kapitalmarktunion. Berlin und Paris wollten zudem Vorschläge zur Angleichung im Steuerbereich machen.
Altmaier äußerte sich im Hinblick auf den Zeitplan zuversichtlich. In Deutschland laufe zwar noch die Regierungsbildung. Aber: "Wir sind zuversichtlich, dass dies sehr wahrscheinlich vor oder nach Ostern geschafft ist", sagte er.
Die Kryptowährungen waren massiv in die Kritik geraten. So erwägt Südkorea die Schließung sämtlicher lokaler Handelsplattformen für virtuelle Währungen. Dies sagte der Chef der Finanzdienstleistungskommission, Choi Jong Ku, am Donnerstag. Geprüft werde aber auch, ob nur diejenigen Plätze geschlossen werden sollten, die gegen Gesetze verstoßen hätten. Südkorea ist eine der Hochburgen der Spekulation mit Kryptowährungen.
Zuvor hatte die Investorenlegende Warren Buffett vor Bitcoin & Co. Er werde niemals Geld in Cyberdevisen stecken, sagte US-Starinvestor Warren Buffett am Mittwoch dem Fernsehsender CNBC. "Ich kann fast mit Gewissheit sagen, dass es mit Kryptowährungen ein böses Ende nehmen wird."
Vergleich mit Casinozocken
Auch der Österreichische Verband Financial Planners, in dem sich Finanzberater zusammengeschlossen haben, warnt vor digitalen Kryptowährungen. Diese seien mit keinerlei Werten hinterlegt. Ein Investment in Bitcoins gleiche einem Casinobesuch und sei "in höchstem Maße riskant".
"Bitcoin und Co. sind keine Anlageklassen und keine Währungen. Etwaige Ertragserwartungen sind reine Spekulation, niemand kann seriöserweise sagen, wie sich der Preis entwickelt", so Otto Lucius, Vorstandsvorsitzender des Verbands, am Donnerstag in einer Aussendung. Statt über Nacht reich werden zu wollen und dann womöglich das investierte Geld mit einem Schlag zu verlieren, sollten sich die Leute besser an seriöse Finanzberater wenden.
(APA/dpa)