Verbund baut auf grüne Schulden

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Symbolbild. (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Konzern will Netz mit dem ersten grünen und digitalen Schuldschein erneuern.

Wien. Der börsennotierte Verbund-Konzern will die Erneuerung eines Hochspannungsnetzes im Oberösterreich durch seine Netztochter APG mit einem Schuldschein finanzieren. Das wirklich Neue daran: Die Emission soll erstmals über eine Digitalplattform abgewickelt werden. „Die Kostenersparnis für uns liegt bei ungefähr 40 Prozent“, sagt Verbund-Finanzchef Peter Kollmann.

Das Transaktionsvolumen beträgt 100 Mio. Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Die Verzinsung sei Teil des Preisbildungsprozesses, der nach Ostern über die Emissionsplattform stattfinden werde, Näheres wollte Kollmann nicht sagen. Die Mittel aus dem Schuldschein sollen für die gut 100 Mio. Euro teure Erneuerung der „Donauschiene“ eingesetzt werden – dem 220-kV-Hochspannungsnetz zwischen St. Peter am Hart und Ernsthofen in Oberösterreich. In dem Abschnitt von rund 110 Kilometer Länge wird vor allem Strom vom Donaukraftwerk Aschach und Windkraftanlagen eingespeist. Dieser wird an rund 250.000 Haushalte und 50.000 Unternehmen verteilt. Durch die Erneuerung der vor etwa 80 Jahren erbauten Leitung sollen die Netzverluste um zirka 70 Prozent reduziert werden. 2018 bis 2021 soll gebaut werden.

Die Schuldscheinfinanzierung wird gemeinsam mit der Helaba, der Landesbank Hessen-Thüringen, mit der man bereits „analog“ zusammenarbeitet hatte, abgewickelt. Nun treffen sich Emittent und Bank auf der Plattform VC Trade der IT-Firma Value Concepts wieder. „Der Schuldschein richtet sich erstmal an institutionelle Kunden, also große Versicherungen, Fonds und Finanzinstitute“, sagte Andreas Petrie von der Helaba. „Wir werden eine überschaubare Anzahl an Investoren ansprechen und sie auf VC Trade freischalten.“ Ziel sei es, auch andere Emittenten auf die neue Plattform zu bringen, „das kann europaweit sein“.

Die Beteiligten fanden große Worte für die am Montag gestartete Kooperation. Die Emission über die neue Plattform sei „ein Meilenstein für uns, aber gleichzeitig auch ein Katalysator nicht nur für den europäischen Markt, sondern für den globalen Bondmarkt“, so Kollmann. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2018)

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