Der Internationale Währungsfonds spricht sich für ein europäisches Pendant aus. Es soll zur Abwicklung von Pleitebanken dienen. Finanziert soll er von der öffentlichen Hand und Banken werden.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat als Lehre aus der Bankenkrise eine europäische Einrichtung zur Abwicklung von Pleitebanken gefordert. Die Behörde sollte über einen Krisenfonds verfügen, der größtenteils von den Finanzinstituten selbst gespeist werde, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Freitag bei einer Konferenz in Brüssel. Die Institution sollte für alle grenzüberschreitend tätigen Banken zuständig sein.
Die EU-Kommission hatte bereits angekündigt, eine solche Einrichtung in Betracht zu ziehen. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier bekräftigte, den Plan zu verfolgen. Die Banken müssten zur Finanzierung eines Auffangfonds beitragen, dies sei eine Frage der Moral, sagte Barnier. "Das Verursacherprinzip ist im Umweltschutz anerkannt - das gleiche Prinzip muss im Finanzbereich herrschen."
Nach Strauss-Kahns Idee und ersten Überlegungen der EU müsste ein Krisenfonds zum Teil auch von der öffentlichen Hand finanziert werden. Größtes Problem für ein EU-weites Instrument ist, dass die Regierungen nicht bereit sind, die Entscheidungsgewalt über das Geld ihrer Steuerzahler aus der Hand zu geben. Strauss-Kahn sagte, wegen der nationalen Zuständigkeit sei die Rettung des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis teuer geworden. Dieser war entsprechend der nationalen Grenzen aufgespalten worden.
(Ag. )