Gutes Wetter, schlechte Geschäfte?

Der Vorarlberger Strumpfhersteller Wolford kämpft mit Verlusten. Der heiße Sommer half nicht, die Lage zu entspannen.
Der Vorarlberger Strumpfhersteller Wolford kämpft mit Verlusten. Der heiße Sommer half nicht, die Lage zu entspannen. (c) Bloomberg (Lisi Niesner)
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Analysten haben ihre Zweifel: Wenn sich nach dem heißen Sommer unter den Händlern die Gewinnwarnungen häufen, ist nicht nur das Wetter am Minus in den Büchern schuld.

Zumindest in den Freibädern ist der Sommer endgültig vorbei. In den Bilanzen vieler Handelsunternehmen dürfte die lange Hitzewelle aber noch eine Weile nachwirken. In der Vorwoche meldeten etliche Händler drastische Umsatzeinbrüche. Der deutsche Onlinehändler Zalando musste seine Gewinnprognose gar zum zweiten Mal binnen sechs Wochen kräftig nach unten korrigieren. Und zum zweiten Mal begründete er das mit den Temperaturen. Das Umsatzwachstum werde bei 20 statt 25 Prozent zu liegen kommen, das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) bei 150 bis 190 Mio. Euro statt der bisher prognostizierten 220 bis 270 Mio. Euro. Die Aktie brach prompt um zwanzig Prozent ein, mittlerweile liegt das Minus seit Ende Juli bei über 35 Prozent.

Völlig von der Hand zu weisen ist der Einfluss der Temperaturen auf das Modegeschäft nicht. Wer im September bei 25 Grad im T-Shirt spazieren geht, denkt eher nicht daran, endlich die teurere Herbst- und Wintersaison zu eröffnen und die Jacken und Mäntel zu kaufen, die spätestens ab Mitte August die Auslagen dominieren.

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