"Italien-Virus" befällt griechische Banken

Bloomberg
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Die wachsende Skepsis von Anlegern gegenüber Wertpapieren aus südeuropäischen Staaten im Zuge der umstrittenen Etatpläne Italiens setzt griechischen Banken zu.

Der Athener Branchenindex fiel am Montag um bis zu acht Prozent. Der dortige Leitindex markierte mit 640,59 Punkten ein Eineinhalb-Jahres-Tief. Staatsanleihen des Mittelmeer-Anrainers flogen ebenfalls aus den Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Vier-Monats-Hoch von 4,652 Prozent.

Auslöser dieser Entwicklung sei der Ausverkauf italienischer Staatsanleihen, der in ganz Südeuropa Risikoscheu schüre, sagte ein Börsianer. "Wir sind vom italienischen Virus befallen." Nervös mache Investoren der Streit zwischen der Regierung in Rom und der EU-Kommission über den italienischen Haushalt für 2019. Die Brüsseler Behörde moniert vor allem, dass im aktuellen Entwurf das strukturelle Defizit, bei dem Einmal-Effekte und Konjunkturschwankungen herausgerechnet werden, um 0,8 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigt. Sie hatte eine Reduzierung dieses Fehlbetrags um 0,6 Prozent gefordert. Zudem bezeichnete Italiens Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici als Feinde Europas.

Dies trieb die Rendite der zehnjährigen italienischen Bonds auf ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 3,626 Prozent. Gleichzeitig ging die Mailänder Börse in die Knie. Der dortige Leitindex verlor 2,4 Prozent und der Bankenindex 4,2 Prozent. 

(Reuters)

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