Neue, regulierte Bankenwelt

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Von Mifid II bis zur Verbriefungsverordnung: Nach der jüngsten Finanzkrise brach eine Flut von neuen Regelungen über die Finanzbranche und ihre Kunden herein.
Worum es geht und welche Folgen das hat.

Übermäßigen Optimismus kann man Europas oberster Bankenaufseherin, Daniele Nouy, knapp vor dem Ende ihrer Amtszeit nicht nachsagen. Eine Reihe von öffentlichen Statements, die sie in den vergangenen Wochen abgab, laufen auf eine Kernaussage hinaus: Die nächste Krise kommt bestimmt. Ausgangspunkt könnte der Immobilienmarkt sein, meinte sie kürzlich und warnte vor einem neuerlichen Anwachsen des Bergs fauler Kredite. Zudem mache der europäischen Bankenbranche ein „Mangel an Profitabilität“ zu schaffen. Ihr  Rat, um das zu ändern: Gesundschrumpfen. Auch vor einem „Verwässern“ der in den vergangenen zehn Jahren eingeführten Bankenregularien warnte sie. Solche Tendenzen gebe es, das mache eine neue Krise wahrscheinlicher.

Was direkt zu der Frage führt: Um welche Regularien geht es da? Anlegern fällt wahrscheinlich als allererstes die Finanzmarktrichtlinie Mifid II ein. Weil die Erinnerung an ihre Umsetzung noch frisch ist – in Österreich eingeführt wurde sie heuer zu Jahresbeginn. Und weil das Regulativ – jedenfalls bei jenen, die ihr Geld nicht nur am Sparbuch bunkern wollen – zumindest anfangs für Irritationen sorgte.

Transparenz für den Finanzmarkt

Noch mehr Risikohinweise, die man lesen, noch mehr Fragen, die man bei einem Beratungsgespräch beantworten muss, bevor man zum Beispiel einen Aktienfonds kaufen darf. Dafür weniger frei verfügbares Research im Web.  Und womöglich weniger Produktauswahl, weil Berater ihren Kunden nur noch Anlageprodukte empfehlen dürfen, für die bestimmte Informationen zur Verfügung stehen, vom sogenannten „Ex-ante-Kostenausweis“ bis zur Definition des Zielmarktes. All das rief nicht nur Begeisterung hervor – auch wenn die Grundidee, die dahintersteckt, nicht falsch sein kann: Die Richtlinie soll für mehr Markttransparenz sorgen und vor allem Kleinanleger besser schützen.

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