Medien: Deutscher Finanzminister lockert Kündigungsschutz für Top-Banker

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FILES-BRITAIN-EU-POLITICS-BREXIT-INVESTMENTS-BANKINGAPA/AFP/BEN STANSALL
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Geht es nach Deutschlands Finanzminister Olaf Scholz, sollen gut verdienende Banker leichter kündbar werden. Künftig sei keine Begründung mehr notwendig. Es soll ein Anreiz für Banken sein, nach dem Brexit nach Deutschland zu gehen.

Deutschlands Finanzminister Olaf Scholz weicht einem Medienbericht zufolge den Kündigungsschutz für gut verdienende Banker auf. Das Finanzministerium habe am Dienstag den Gesetzentwurf in die Ressortabstimmung gegeben, mit dem das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werde, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag vorab.

Bei diesen hochbezahlten Mitarbeitern bedürfe der Antrag des Arbeitgebers auf Auflösung des Arbeitsverhältnisses künftig keiner Begründung, so die Zeitung unter Berufung auf einen Entwurf für ein Brexit-Steuerbegleitgesetz.

Im neuen Paragraf 25a Kreditwesengesetz wird dem Blatt zufolge bestimmt, dass in diese Gruppe Angestellte fallen, "deren jährliche fixe Vergütung das Dreifache der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung überschreitet". Das entspricht derzeit 234.000 Euro im Westen und 208.000 Euro im Osten. Die Zahl der voraussichtlich von dieser Regelung Betroffenen schätzt das Finanzministerium nach Angaben der Zeitung auf bis zu 5.000. Zudem sollen britische Banken und Versicherungen auch mehr Zeit bekommen, sich auf den Brexit einzustellen. Die Finanzaufsicht Bafin soll ihnen Übergangsregelungen bis Ende 2020 einräumen können.

Aus Hessen und vom Finanzplatz Frankfurt waren Forderungen nach einem lockeren Kündigungsschutz zuletzt wieder lauter geworden, um den Anreiz für ausländische Banken zu erhöhen, sich nach dem Brexit in Frankfurt anzusiedeln - trotz des deutschen Kündigungsschutzrechts.

(APA/Reuters)

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