"Der Rubel ist die instabilste Währung"

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Seit Monaten machen Putin und die russische Regierung gegen den Dollar scharf. Nun aber fährt ihnen einer der renommiertesten Russen in die Parade. Und das obwohl er ein langjähriger Wegbegleiter des Kremlchefs ist.

Wo Russland ohne Alexej Kudrin stünde, will man sich lieber nicht vorstellen. Schließlich hat der heute 58-Jährige vor eineinhalb Jahrzehnten als damaliger Finanzminister die überschüssigen Einnahmen aus dem plötzlich hohen Ölpreis genützt, um die Staatsschulden zu tilgen und einen Stabilisierungsfonds als Polster für Krisenzeiten aufzubauen. Innerhalb des russischen Establishments wurde er so zu einer wirtschaftsliberalen Autorität im Tauziehen mit den dirigistischen und westenfeindlichen Hardlinern. Und je mehr letztere an Macht gewannen, umso bedeutender wurde Kudrin – seit Kurzem in der Funktion des Rechnungshof-Chefs – als Korrektiv.

Zuletzt diesen Donnerstag, als er auf einer Konferenz der Eurasischen Bank für Entwicklung kundtat, was vom derzeit vielfach diskutierten Rubel als möglicher Währung im internationalen Zahlungsverkehr und als Reservewährung zu halten ist. „Was die Devisenfunktion betrifft so ist uns klar, dass Verrechnungen in Rubel hohe Risiken bergen“, sagte er: „Der Rubel ist als Devise weniger stabil als jede andere. Bei internationalen Abrechnungen braucht es stabilere Messeinheiten. In diesem Sinn hat der Rubel, der dieses Jahr zwei Mal gefallen ist, die geforderte Eigenschaft nicht“.

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