Millionenstrafe für US-Bank JP Morgan wegen "Phantom-Aktien"

FILE PHOTO: A man walks into the JP Morgan headquarters at Canary Wharf in London
FILE PHOTO: A man walks into the JP Morgan headquarters at Canary Wharf in LondonREUTERS
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Die größte US-Bank muss 135 Millionen Dollar zahlen. JP Morgan hatte Papiere an Broker ausgegeben, die diese nicht die dafür nötigen Aktien im Depot hatten.

Die US-Investmentbank JP Morgan legt mit einer Zahlung von 135 Mio. Dollar (118 Mio. Euro) in den USA ein Ermittlungsverfahren wegen "Phantom-Aktien" bei. Die größte US-Bank habe bei der Ausgabe von Aktienhinterlegungsscheinen (ADRs) gegen die Regeln verstoßen, teilte die US-Börsenaufsicht SEC mit. In Deutschland ermitteln die Behörden wegen möglicher Steuertricksereien mit sogenannten Vorab-ADRs.

Bei ADRs (American Depositary Receipts) handelt es sich um Aktienhinterlegungsscheine, die in den USA gehandelt werden und die normalerweise mit Aktien im Depot der ausgebenden Bank unterlegt sein müssen. In zahlreichen Fällen wurden aber der SEC zufolge ADR-Papiere ausgegeben, ohne dass die Institute die betreffenden Papiere besaßen - sogenannte Vorab-ADR. Auch JP Morgan habe die Papiere an Broker ausgegeben, obwohl weder der Broker noch deren Kunden die dafür nötigen Aktien besaßen. JP Morgan ist bereits die achte Institut, das wegen seines Umgangs mit Vorab-ADRs eine Strafe zahlt. Die Deutsche Bank berappte deswegen im Sommer fast 75 Mio. Dollar.

In Deutschland gehen die Behörden dem Verdacht nach, dass die Inhaber von Vorab-ADRs deutsche Finanzbehörden getäuscht und Steuererstattungen kassiert haben, obwohl zuvor gar keine Steuern auf Dividenden gezahlt worden waren. Insofern ähnelt die neue Masche den Cum-Ex-Modellen. Cum-Ex steht für den Handel von Aktien mit (Cum) und ohne (Ex) Dividende, um Steuern zu sparen.

(APA/Reuters)

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