Gewinn der DZ Bank sinkt auf 1,4 Milliarden Euro

Die deutsche DZ Bank muss wegen des Gegenwinds an den Kapitalmärkten einen kräftigen Ergebnisrückgang hinnehmen.

Wie die DZ Bank, das Zentralinstitut der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, am Dienstag in Frankfurt mitteilte, ging der Gewinn vor Steuern 2018 auf 1,37 (Vorjahr: 1,81) Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieben davon 918 Millionen Euro nach 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Das neue Spitzenduo, Uwe Fröhlich und Cornelius Riese, erwartet im laufenden Geschäftsjahr "einen leichten Ergebnisanstieg und damit ein Ergebnis am unteren Ende unserer nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro".

Vor allem das direkt von der Börsenentwicklung abhängige Handelsergebnis ging massiv in die Knie - um fast die Hälfte von gut 500 auf 285 Millionen Euro. Auch der Zinsüberschuss, der 2017 unter anderem wegen des Zusammenschlusses von DZ und WGZ Bank im Jahr zuvor noch zulegen konnte, gab im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 2,8 (2,94) Milliarden Euro nach. Hier schlugen wie bei vielen anderen Instituten die seit Jahren extrem niedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Kontor. Zur DZ Bank Gruppe gehören neben der DZ Bank AG selbst unter anderem die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherung, die Fondsgesellschaft Union Investment und die DZ HYP, die für sich genommen größte deutsche Pfandbriefbank.

Die hauptsächlich auf Flugzeug- und Schiffsfinanzierungen spezialisierte Tochter DVB konnte ihre Verluste wegen des Abbaus fauler Kredite 2018 zwar deutlich von 774 auf 130 Millionen Euro reduzieren. Parallel geht jedoch der Ausverkauf weiter: Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass die japanische Mitsubishi UFJ Financial Group das Geschäft mit Flugzeugkrediten für rund 5,6 Milliarden Euro kaufen wird. Bereits vor Weihnachten hatte die DVB zudem ihr Finanzierungsgeschäft für Lokomotiven, Güterwaggons und andere Schienen-Transportmittel an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) veräußert.

Was mit dem verbleibenden Schiffsportfolio passiert, ist noch unklar. Die DVB sitzt wegen der Krise der Container-Branche auf einem Berg fauler Schiffskredite, hat aber auch gesunde Finanzierungen in einem Volumen von knapp über sieben Milliarden Euro in den Büchern. Die interne Abbaubank mit faulen Krediten ist 4,1 Milliarden Euro schwer - das Gros davon sind Darlehen für Schiffe. Die DZ Bank hatte sich eigentlich von der DVB als Ganzes trennen wollen, war damit allerdings gescheitert. 

(Reuters)

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