Wintershall DEA rüstet sich für den Börsengang

Der Öl-und Gaskonzerns Wintershall DEA macht sich für den Kapitalmarkt attraktiv. 1000 der insgesamt 4200 Jobs sollen sozialverträglich abgebaut werden.

Die Eigentümer des deutschen Öl-und Gaskonzerns Wintershall DEA könnten Insidern zufolge bald Banken für einen milliardenschweren Börsengang mandatieren. Banken seien aufgefordert worden, sich für die Begleitung des aus dem Zusammenschluss der BASF-Tochter Wintershall und DEA entstehenden Unternehmens an die Börse zu bewerben.

Dies sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Sprung auf das Parkett könnte schon früher erfolgen als erwartet.

Erste Mandate könnten bereits im April vergeben werden, das Unternehmen wolle bis zum Jahresende mit den Vorbereitungen für die Börse fertig sein. Dann könnte es - wenn nötig - auch schnell gehen, sagte ein Insider. Mit einem 2017 erzielten operativen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro könnte Wintershall DEA eine Bewertung von rund 15 Milliarden Euro erreichen. Die Aktie könnte an den Börsen in Frankfurt und Oslo notiert werden, sagte einer der Insider. BASF und DEA wollten sich nicht äußern.

BASF hatte Ende Februar noch angekündigt, das Unternehmen könnte nach seinem Zusammenschluss frühestens im zweiten Halbjahr 2020 an die Börse gebracht werden. BASF hatte Ende 2017 angekündigt, sein Öl- und Gasgeschäft mit Dea zu einem Gemeinschaftsunternehmen zusammenschließen zu wollen. An diesem soll BASF zunächst 67 Prozent und die Investorengruppe LetterOne um den russischen Dea-Eigner Michail Fridman 33 Prozent halten. Der Abschluss der Transaktion soll im ersten Halbjahr 2019 erfolgen. Das Unternehmen wolle rasch startklar für die Börse sein, hieß es weiter. Das Börsen-Umfeld müsse für einen IPO stimmen - im Falle von Wintershall DEA müsse zudem auch der Ölpreis auf einem für den Börsengang günstigen Niveau sein.

Das Unternehmen will zudem die Kosten drücken, um für den Kapitalmarkt attraktiver zu werden. Bei Wintershall DEA ist ein drastischer Stellenabbau geplant, von den insgesamt weltweit 4200 Stellen sollen rund 1000 sozialverträglich abgebaut werden, hatte Wintershall angekündigt. Mit 800 Jobs entfällt der Löwenanteil auf Deutschland. In Norwegen seien rund 200 Stellenstreichungen geplant. 2017 kamen Wintershall und Dea zusammen auf 4,7 Milliarden Euro Umsatz und einen Nettogewinn von 740  Millionen Euro.

(APA/Reuters)

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