Vienna Insurance erhöht nach Gewinnsprung die Dividende

VIG-Chefin Elisabeth Stadler
VIG-Chefin Elisabeth StadlerAPA/HERBERT PFARRHOFER
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74 Millionen Euro Verlust in Rumänien, aber in Summe ein Vorsteuergewinn von 485 Millionen Euro: Aktionäe der Vienna Insurance Group können mit einer höheren Ausschüttung rechnen.

Der Versicherungskonzern Vienna Insurance Group hat im vergangenen Jahr dank eines Prämienzuwachses in vielen Ländern Osteuropas mehr verdient. Vor Steuern erhöhte sich der Gewinn laut vorläufigen Zahlen um rund zehn Prozent auf rund 485 Millionen Euro. Das Unternehmen hat damit seine eigene Prognose übertroffen. Die Aktionäre sollen nun eine um elf Prozent höhere Dividende von 1,0 (0,90) Euro je Aktie erhalten. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen betrug 268,9 Millionen Euro. Der Rückgang um 9,6 Prozent resultiert primär aus erhöhten Steuerleistungen aufgrund von Einmaleffekten. 

Während in Bulgarien, Tschechien und Ungarn hohe Gewinnzuwächse erzielt wurden, fiel in Rumänien ein Verlust von rund 74 Millionen Euro an. VIG begründete dies mit einer Abschreibung von Firmenwerten sowie mit Vorsorgen für ein laufendes Wettbewerbsverfahren.

Das Gesamtprämienvolumen konnte um 2,9 Prozent auf rund 9,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Ohne Einmalerläge, die weiter rückgängig waren, beträgt das Prämienplus 5,2 Prozent. Mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung konnte wieder in allen Sparten ein klares Wachstum verzeichnet werden. Zu den Segmenten, die bei den Prämien 2018 besonders erfolgreich waren, zählen die Tschechische Republik mit Mehrprämien von rund 81 Millionen Euro und einer fünfprozentigen Prämiensteigerung sowie das Baltikum mit rund 48 Millionen Euro und rund 15 Prozent Prämienplus. Beachtliche Prämienzuwächse verzeichneten auch die Segmente Bulgarien (+14 Prozent) und Ungarn (+6,8 Prozent). 56 Prozent der Prämien wurden von den Konzerngesellschaften in CEE erwirtschaftet, die 53 Prozent zum Vorsteuergewinn beitrugen.

Die VIG liege mit den vorläufigen Ergebnisse bei allen wichtigen Kennzahlen deutlich über ihren Prognosen, so Stadler. "Ich sehe damit den Anspruch, uns als stabilen und verlässlichen Partner zu positionieren, erneut konsequent bestätigt. Das gilt auch für unsere Fokussierung auf die Region Zentral- und Osteuropa, wo wir heute die führende Versicherungsgruppe sind." Die Märkte, in denen die Vienna Insurance tätig ist, würden im Schnitt doppelt so stark wachsen die Staaten der Eurozone. "Wir wollen in diese Region weiter investieren und haben mit einer mehr als soliden Solvenzquote von 239 Prozent dafür die nötige finanzielle Basis", betonte Stadler.

Der Gewinnanstieg sei vor allem auf die verbesserte Combined Ratio und die gute Entwicklung des Finanzergebnisses zurückzuführen, heißt es in der Mitteilung. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - verbesserte sich von 96,7 auf 96,0 Prozent. Starke Gewinnzuwächse seien vor allem in den Segmenten Baltikum, Bulgarien, Tschechische Republik und Ungarn verzeichnet worden.

Prognose wird erhöht

Für heuer wird ein Prämienvolumen von 9,9 Milliarden Euro und ein Gewinn (vor Steuern) von 500 bis 520 Millionen Euro erwartet. Für 2020 wird ein Prämienvolumen von 10,2 Milliarden Euro prognostiziert. Der Gewinn (vor Steuern) soll 2020 bei 530 bis 550 Millionen Euro liegen. Die VIG hebt damit ihre ursprünglich kommunizierte Gewinnprognose für 2020 von mehr als 500 Millionen Euro um bis zu 50 Millionen Euro an. Die Combined Ratio soll bis 2020 nachhaltig auf rund 95 Prozent verbessert werden.

(APA/Reuters)

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