David Malpass: Banker, Skeptiker, Weltbank-Chef

David Malpass beriet Trump in Wirtschaftsfragen. Zuletzt ging er auf Distanz zum US-Präsidenten.
David Malpass beriet Trump in Wirtschaftsfragen. Zuletzt ging er auf Distanz zum US-Präsidenten. (c) REUTERS (Jim Young)
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Ab Dienstag leitet wieder einmal ein Amerikaner die Weltbank. David Malpass gilt als Trump-Vertrauter und Kritiker der multinationalen Institution. Was will der 63-Jährige?

Washington/Wien. Es ist nur allzu menschlich, dass man im Nachhinein meistens gescheiter ist. Das weiß auch David Malpass. Im August 2007 veröffentlichte er einen Gastkommentar im „Wall Street Journal“, in dem er beruhigte: „Don't panic about the credit market“ („Keine Panik wegen des Kreditmarkts“), titelte er. Eine Fehleinschätzung, wie wir heute wissen – wenige Monate später brach die große Krise aus. Malpass war damals Chefökonom der Investmentbank Bear Stearns, die 2008 zusammenbrach. Morgen, Dienstag, übernimmt er die Leitung der Weltbank. Darauf hat sich das Führungsgremium der 75 Jahre alten Institution am Freitag geeinigt. Er war der einzige Kandidat.

Der renommierte Posten ist für Malpass die Krönung einer langen Karriere. Wie er gern hervorhebt, war er schon in den Administrationen Ronald Reagan und George H.W. Bush als Wirtschafts- und Außenpolitikexperte tätig. Dann ging er an die Wall Street, gründete eine Firma und wurde schließlich Wirtschaftsberater des heutigen US-Präsidenten, Donald Trump, während dessen Wahlkampagne. Trump machte Malpass 2017 zum Staatssekretär im Finanzministerium. Mit seiner Wahl zum Weltbank-Chef wird eine lange Tradition fortgesetzt: Dass die Weltbank von einem US-Amerikaner geleitet wird und ihre Schwesterorganisation, der Internationale Währungsfonds, von einem Europäer. Dort hat seit 2011 die Französin Christine Lagarde das Sagen.

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