Toyota will Scharte beim Nettogewinn auswetzen

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Einsparungen sollen dem Nettogewinn des japanischen Autoherstellers Toyota auf die Sprünge helfen.

Toyota will nach einem Gewinnrückgang mit Hilfe von Einsparungen wieder in Fahrt kommen. Der Nettogewinn soll in dem bis Ende März 2020 laufenden Geschäftsjahr um ein Fünftel auf 2,25 Billionen Yen (rund 18 Milliarden Euro) zulegen, wie Japans größter Autobauer am Mittwoch ankündigte. "Wir konnten unsere Kosten zuletzt immer noch nicht ausreichend verbessern", sagte Finanzvorstand Koji Kobayashi.

"Wir müssen daran arbeiten, neue Wege zu finden, um in diesem Jahr Kosten zu sparen." Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr war der Gewinn um ein Viertel auf umgerechnet 15,2 Milliarden Euro eingebrochen, weil Toyota Verluste bei Aktienbeständen verbuchte.

Wegen dieses Effekts hatte der Konzern schon vor einigen Monaten eine Gewinnwarnung herausgegeben. Allerdings blieb unklar, welche Investments dafür verantwortlich sind. Experten vermuteten damals, dass Kursverluste beim Autobauer Subaru und einem Zulieferer dahinter stecken, an denen der Konzern maßgeblich beteiligt ist. Im Jahr davor hatte Toyota von der Steuerreform in den USA profitiert, wodurch der Rückgang beim Gewinn verstärkt wurde.

20 Milliarden Euro Betriebsgewinn

Operativ verdiente der weltweit drittgrößte Autobauer im Vergleich zu vielen Konkurrenten dagegen gut: Der Betriebsgewinn kletterte im Geschäftsjahr 2018/19 um 2,8 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro. Der Umsatz legte leicht auf rund 244 Milliarden Euro zu. Während Premiumhersteller wie Daimler und BMW bei den Margen unter Druck stehen, glänzt der Massenhersteller Toyota mit einer stabilen Rendite von 8,2 Prozent.

"Das Geld wird in Japan verdient", sagte Frank Schwope, Autoanalyst der NordLB. Auf dem Heimatmarkt habe Toyota eine Rendite von 10,2 Prozent eingefahren. Dagegen sei die Marge in den USA bei lediglich 1,1 Prozent gelegen. Ein Grund dafür dürften Preisabschläge gewesen sein, mit denen sich Toyota auf dem schrumpfenden Markt gegen Verkaufsrückgänge stemmte. Auch in Europa war die Rendite Schwopes Berechnungen zufolge mit knapp vier Prozent nicht berauschend. In Asien lag sie dagegen bei 8,3 Prozent.

Für das laufende Jahr kündigte das Management um Konzernchef Akio Toyoda einen Anstieg des Betriebsgewinns um 3,3 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro an. Beim Absatz erwartet der japanische Vorzeigekonzern einen Zuwachs auf 10,74 (Vorjahr 10,6) Millionen Fahrzeuge. Bereits im zurückliegenden Geschäftsjahr hatten steigende Auslieferungen in China einen Rückgang in den USA wettgemacht. Der Umsatz soll dagegen leicht sinken.

Mit dem Sparkurs will Toyota auch Mittel freilegen, um weiter in die Elektromobilität zu investieren. Der Konzern hatte unlängst angekündigt, Autoherstellern und Zulieferern Zugang zu seinen annähernd 24.000 Patenten für Technologien zur Elektrifizierung von Fahrzeugen zu geben. Der Erfinder von Hybridautos wie dem Prius, der einen herkömmlichen Verbrenner mit einem Elektromotor verbindet, hat den Markt für diese Fahrzeuge durch ständige Verbesserungen und Weiterentwicklungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten beherrscht. Nun wollen die Japaner diesen Vorsprung mit Hilfe von Partnerschaften nutzen, um die Kosten zu senken und weitere Hybridwagen und Elektroautos auf den Markt bringen zu können. Alle Autobauer entwickeln derzeit Elektroautos, um die weltweit schärferen Umweltvorgaben zu erfüllen.

(APA/Reuters)

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