Pfund so billig wie 2017

(c) REUTERS (Luke MacGregor)
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Die Brexit-Pläne von Boris Johnson verschrecken die Anleger, die britische Währung fällt.

London/Wien. Der Brexit-Kurs des neuen britischen Premierministers, Boris Johnson, sorgt bei Investoren für zunehmendes Unbehagen. Das Pfund gab am Dienstag um 0,3 Prozent nach und kostete zeitweise mit 1,2117 Dollar so wenig wie seit Mitte März 2017 nicht mehr. Allein seit dem Amtsantritt Johnsons vergangene Woche gab die Währung um 2,4 Prozent nach.

Börsianer fürchten, dass Großbritannien auf eine ungeregelte Trennung von der Europäischen Union zusteuert, was die weltweite Wirtschaft und die Finanzmärkte in Mitleidenschaft ziehen dürfte. Seit dem Referendum im Juni 2016, bei dem sich die britische Bevölkerung mehrheitlich für einen EU-Austritt aussprach, hat das Pfund 28 US-Cent an Wert verloren.

Das Brexit-Gespenst sei zurückgekehrt, sagte Antje Praefcke, Devisenexpertin von der Commerzbank. Johnson scheine sein Kabinett auf einen EU-Ausstieg ohne Vertrag einzustimmen. Die britische Regierung verschärfte im Brexit-Streit zuletzt den Ton gegenüber der EU und sucht die Nähe zu den USA. Johnson hat angekündigt, Großbritannien bis Ende Oktober aus der EU zu führen, mit oder ohne Abkommen. Für zusätzliche Verunsicherung sorgte die Möglichkeit vorgezogener Wahlen. Umfragen vom Wochenende zufolge liegen Johnsons Konservative deutlich vor der oppositionellen Labour-Partei. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.07.2019)

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