Wenn Gewinne baden gehen

Bei Thyssen sollen tausende Jobs abgebaut werden, der Kurs fiel binnen eines Jahres um fast 50 Prozent.
Bei Thyssen sollen tausende Jobs abgebaut werden, der Kurs fiel binnen eines Jahres um fast 50 Prozent.REUTERS
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Die Konjunktur läuft nicht rund, das macht vor allem der Industrie zu schaffen. Die Gewinnerwartungen haben sich zuletzt merklich eingetrübt.

Umsichtig und ängstlich zugleich. So könnte man die Haltung der Investoren derzeit wohl am besten beschreiben. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China dominiert nicht nur die globalen Schlagzeilen, sondern hat längst Spuren im Anlageverhalten hinterlassen. Die Analysten von Barclays folgern daraus: „Die Anleger scheinen sich für das Schlimmste zu positionieren.“

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Staatsanleihen, auch jenen, die kein Geld mehr abwerfen, sowie der Run auf Gold, sichere Währungen und Barbestände sind Ausdruck dessen. Doch selbst jene Investoren, die Aktien nach wie vor die Treue halten, haben angefangen, umzuschichten. Im August standen vor allem defensive Branchen in der Gunst der Anleger, während Zykliker, also Werte aus der Industrie, das Nachsehen hatten.

Gerade letztere werden wohl weiter Federn lassen müssen, da sich das Wirtschaftswachstum schlechter als erwartet entwickelt. Die exportorientierte deutsche Industrie weiß ein Lied davon zu singen. „Die Auftragseingänge und die Industrieproduktion gehen zurück, die Unternehmen investieren weniger“, lautet das nüchterne Fazit von Dieter Kempf, dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Die Branche erwartet heuer lediglich ein Plus von 0,5 Prozent.

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