China hat etwa 630 Milliarden Dollar seiner Währungsreserven in Euro-Anleihen investiert. Nun hat das Land Bedenken über diese Investitionen geäußert, will sie aber nicht zurückfahren.
China überprüft einem Zeitungsbericht zufolge wegen wachsender Sorgen über die marode Haushaltslage einiger europäischer Länder seine Euro-Anlagen. Vertreter der chinesischen Behörde für ausländische Währungen (Safe) hätten sich in den vergangenen Tagen mit Bankern aus Übersee getroffen, um mit ihnen über den Verschuldungsgrad von Euro-Zonen-Staaten zu sprechen, berichtete die "Financial Times". Dabei hätten sie Bedenken über ihre Investitionen in Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien ausgedrückt. Die New Yorker Börsen brachen nach dem Bericht ein und schlossen deutlich im Minus.
Investitionen bleiben, aber stärker gestreut
Die chinesische Zentralbank hat Europa ihre Unterstützung bei der Lösung der Schuldenkrise zugesagt. Europa bleibe für China einer der wichtigsten Märkte für Investitionen, teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Das asiatische Land halte an seiner Strategie fest, die Devisenreserven stärker zu streuen. Berichte, wonach China angesichts der Euro-Schwäche seine Anlagen in Euro-Bonds auf den Prüfstand stelle, entbehrten jeglicher Grundlage.
Chinesen bleiben, um zu stabilisieren
China verwaltet mit rund 2,4 Billionen Dollar (1,95 Billionen Euro) die weltweit größten Währungsreserven, davon schätzungsweise 630 Milliarden Dollar in Euro-Zonen-Anleihen. Ein fallender Euro mindert den Wert des Portfolios. AuchExperten gehen davon aus, dass die Volksrepublik derzeit davon absehen wird, ihre Euro-Investitionen zurückzufahren, um die Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten nicht zu verschlimmern.
(Ag.)