Branchen mit vielen Patenten zahlen besser

Branchen mit vielen Patenten oder anderen geschützten Rechten an geistigem Eigentum entlohnen ihre Mitarbeiter besser.
Branchen mit vielen Patenten oder anderen geschützten Rechten an geistigem Eigentum entlohnen ihre Mitarbeiter besser.(c) Michaela Bruckberger
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Der Lohnaufschlag ist teilweise beträchtlich.

Wien. Branchen mit vielen Patenten oder anderen geschützten Rechten an geistigem Eigentum entlohnen ihre Mitarbeiter besser. Sogenannte schutzrechtsintensive Industrien zahlten in Europa von 2014 bis 2016 um 47 Prozent höhere Durchschnittslöhne als andere Branchen, zeigt eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und des EU-Amts für geistiges Eigentum (EUIPO).

In Österreich tragen die Branchen, die überdurchschnittlich oft von Patentanträgen, Urheberrechten, Marken, Geschmacksmustern und anderen Rechten des geistigen Eigentums („Schutzrechte“) Gebrauch machen, 43,6 Prozent (150 Mrd. Euro) zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Sie stellen knapp 30 Prozent der Arbeitsplätze. Die meisten Arbeitsplätze in diesem Sektor bieten der Maschinenbau und der Möbel- und Interieureinzelhandel, der hauptsächlich Designeintragungen vornimmt.

Auch in der EU haben designrechtsintensive Branchen starken Einfluss auf die Wirtschaft – einfach deshalb, weil die EU bei Geschmacksmustern weltweit führend ist. Laut EPA-EUIPO-Studie, die in ihrer dritten Auflage für die Jahre 2014–2016 Island, Norwegen und die Schweiz miteinbezogen hat, stellen diese Branchen insgesamt 30,7 Mio. Arbeitsplätze.

Industrie zahlt extrem gut

Markeneintragungen kündigen oft einen ökonomischen Erfolg an. Darauf basierende Wirtschaftszweige tragen 37 Prozent zum BIP der EU bei, beschäftigen 46,7 Mio. Menschen und zahlen um 48 Prozent höhere Gehälter als die Branchen, die keine geistigen Eigentumsrechte nutzen. Das Lohnplus bei patentintensiven Industriezweigen beträgt gar 72 Prozent.

Besonders hoch sind die Gehälter laut EPA-EUIPO-Studie in patentintensiven Wirtschaftszweigen, die einen Beitrag zur Digitalisierung der Industrieproduktion (vierte industrielle Revolution/Industrie 4.0) leisten. Die Erwerbstätigen dort verdienen um 39 Prozent mehr als die Beschäftigten in den übrigen schutzrechtsintensiven Zweigen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2019)

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