Roboter statt Koch: Wenn "Flippy" den Burger brät

(c) Miso Robotics
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Bei der US-Fast-Food-Kette CaliBurger brät und wendet ein Roboter die Burgerlaibchen. "Flippy" soll aber keine Arbeitskollegen verdrängen, sondern vielmehr für bessere Arbeitsbedingungen sorgen.

Ein Roboter in der Küche? In Kalifornien ist das bereits Realität. Die US-Fast-Food-Kette CaliBurger hat in Pasadena ihren ersten vollautomatischen Koch angestellt. Bis Ende des Jahres soll "Flippy" in bis zu zehn Restaurants zum Einsatz kommen. Die Fast-Food-Kette will durch den Roboter aber keine Angestellten ersetzen. Es fällt in den USA durch die niedrige Arbeitslosenquote vielmehr schwer überhaupt welche zu finden.

Flippy ist kein Ganzkörper-Roboter, sondern nur ein Roboterarm, seine "Hand" ist ein Grillwender. Damit brät und wendet er die Burgerlaibchen und reinigt danach die Grillplatte. Er erledigt die Routinearbeit im Burgerlokal. Gerade diese eintönige Arbeit ist in der Gastronomie oft ein Grund für die hohe Fluktuation bei den Angestellten. Der enge Arbeitsmarkt, der Mindestlohn in mehreren Bundesstaaten und die niedrige Arbeitslosigkeit tun ihr übriges: Für die Restaurantbetreiber wird es immer schwieriger Personal zu finden.

Es braucht Mensch und Maschine

Die US-Arbeitslosenrate in der Gastronomie ist den Angaben des Arbeitsamtes zufolge auf einem Niedrigstand von sechs Prozent. Demgegenüber gab es in den USA im April über 800.000 offene Stellen in der Gastronomie - ein Rekordhoch. Und das, obwohl viele Restaurantketten bereits mit teilautomatisierten Bestellprozessen arbeiten, etwa Selbstbedienungskassen.

Die Verdrängung der menschlichen Arbeitskraft durch die Maschine hat bisher aber nicht stattgefunden. Denn für die meisten Arbeitsschritte und vor allem den persönlichen Servicecharakter braucht es Menschen. Während Flippy vor dem Griller steht, können die Mitarbeiter etwa das Lokal aufräumen und Getränke nachfüllen. "Es ist noch ein weiter Weg, bis wir einem Roboter beigebracht haben, durch das Restaurant zu gehen und solche Arbeiten zu verrichten," sagte John Miller, Gründer und Chef von CaliBurger im Gespräch mit dem Wall Street Journal. So fällt es Fast-Food-Lokalen inzwischen leichter, Mitarbeiter zu rekrutieren und langfristig zu halten. Denn die Arbeitsprozesse werden durch die Automatisierung vereinfacht und das Personal kann sich auf weniger beschwerliche Aufgaben konzentrieren.

Zwangsurlaub für den Roboter

Viele Lokale setzen außerdem auf erweiterte Serviceleistungen wie Öffnungszeiten rund um die Uhr, Lieferservice und Bedienung. Und auch unterstützende Technologie wie etwa die Selbstbedienungskassen führen dazu, dass noch mehr Arbeit entsteht, weil die Aufträge schneller verarbeitet werden. Das alles führt dazu, dass mehr Mitarbeiter gebraucht werden. Diese Erfahrung musste auch Flippy machen: Nach seinem ersten Arbeitstag im März musste er schon wieder pausieren, wie USA Today berichtete. Der Andrang auf den Roboter im Burgerlokal war groß, die Mitarbeiter konnten mit der Geschwindigkeit des Roboterarms allerdings nicht mithalten. Während seinem Urlaub wurden die Mitarbeiter deshalb geschult, um schneller mit dem Roboter zusammenzuarbeiten und in Zukunft auch für Nachfragehochphasen gerüstet zu sein.

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