Folgen: Ebreichsdorf: „Es bleiben ja Jobs da“

Das „Aus“ für den Rennbetrieb kommt nicht überraschend, die Folgen sind noch nicht absehbar.

EBREICHSDORF (milo). „Ich möchte ein Gespräch mit dem Herrn Stronach“: So reagiert Günter Czompo, SPÖ-Vizebürgermeister von Ebreichsdorf, auf das „Aus“ für den Rennbetrieb von Magna-Racino mit Saisonende. Die Meldung dieses Freitags ist für die Bewohner der Stadt nicht ganz überraschend gekommen, dennoch sind die Folgen nicht absehbar. Es würden zwar Kommunalabgaben ausfallen, in welcher Höhe sei allerdings noch unklar.

„Für die Gemeinde ist es jedenfalls ein Ereignis, mit dem wir nicht hätten konfrontiert werden wollen“, so Czompo. Insgesamt habe der Betrieb für die Gemeinde jedoch keine vitale Bedeutung, deutet er an: „Wir haben die Finanzen der Stadt mit den Einnahmen nicht sanieren können“, so der Vizechef. Umkehrschluss: Der Ausfall dieses Geldes werde auch kein übergroßes Loch ins Budget von Ebreichsdorf reißen. „Zudem dürften das Entertainment-Center und der Trainingsbetrieb weiter geführt werden. Und damit bleiben Jobs und Abgaben ja da.“

Den vehementesten Verfechter des Stronach-Projekts in Ebreichsdorf ereilt die Nachricht im Urlaub: Nicht zuletzt deshalb gibt es keinen offiziellen Kommentar von VP-Bürgermeister Josef Pilz zu den jüngsten Ereignissen in Ebreichsdorf. Pilz hatte das Projekt gegen den Widerstand von Bauern durchgefochten, die um ihr Trinkwasser gefürchtet hatten.

„Verbrannte Erde“

Unterdessen ist für Helga Krismer, Wirtschaftssprecherin der Grünen im niederösterreichischen Landtag, die Sache eine „Bankrotterklärung der ÖVP-Wirtschaftspolitik“. Es sei eingetroffen, wovor die Grünen „immer gewarnt haben. Jetzt bleibt verbrannte Erde – zerstörte Umwelt, keine Arbeitsplätze.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2007)

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