Die Ex-Chefs der Skandalbank stehen erneut vor dem Richter Im Verfahren geht es um Untreue im Zusammenhang mit Kreditvergaben.
Klagenfurt. Anfang nächsten Jahres startet in Klagenfurt der nächste Hypo-Prozess. Angeklagt sind sozusagen „alte Bekannte“, drei von ihnen – Ex-Hypo-Vorstandschef Wolfgang Kulterer, Ex-Hypo-Vorstandsmitglied Günter Striedinger und Ex-Hypo-Österreich-Chef Gert Xander – werden aus der Strafhaft vorgeführt, in die sie wegen früherer Verurteilungen im Zusammenhang mit der Kärntner Skandalbank geraten waren. Unter den Angeklagten befindet sich auch der frühere FPÖ-Funktionär und Werber Gernot Rumpold.
Im Verfahren geht es um Untreue im Zusammenhang mit drei Kreditvergaben. Kern ist ein Kredit an die Paradiso-Projektgesellschaft, die ein Sohn und ein Stiefsohn des Malers Ernst Fuchs für die Verwirklichung eines (nie zustande gekommenen) Kunstparks in Wien erhalten hatten. Allein aus diesem „Geschäft“ ist der Hypo laut Anklage ein Schaden von 7,2 Mio. Euro erwachsen. In der Causa Paradiso stehen alle sieben Angeklagten vor dem Richter.
Die beiden Fuchs-Sprösslinge hatten geplant, mit dem Geld ein Museum für Werke der Wiener Schule und des Phantastischen Realismus zu errichten. Das Projekt kam allerdings nie wirklich in die Gänge und blieb in einem sehr frühen Stadium stecken. Die „Besicherung“ für den Kredit stellte sich als wertlos heraus: Die angeblich millionenteuren Skulpturen erbrachten bei der Versteigerung 2012 gerade einmal 20.000 Euro.
Die beiden anderen Kreditvergaben betreffen einen Kredit an ein kroatisches Hotel mit 6,6 Mio. Euro Schaden, für den Striedinger allein geradestehen soll, und ein Darlehen an eine kroatische Projektgesellschaft mit 1,1 Mio. Euro Schaden, das Striedinger und Kulterer zur Last gelegt wird. (red./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2014)