Papierindustrie: Heinzel gibt Führung ab

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Alfred Heinzel zieht sich aus dem operativen Management der Papiergruppe zurück. Kurt Maier übernimmt Ende März 2016 die Führung.

Wien. So ernst konnte die Situation gar nicht sein: Alfred Heinzel schaffte es immer, die Lage mit Humor zu entschärfen – wobei eine gehörige Portion Ironie und Zynismus nicht fehlen durfte. Der Spaß hatte aber ein Ende, wenn es um das mangelnde Verständnis der Politik für die Anliegen der Wirtschaft, um hinderliche Auflagen und Gesetze, um Kritik an den „Unternehmer-Milliardären“ ging: Dafür hatte der Industrielle kein Verständnis.

Jetzt hat Heinzel bald wieder mehr Zeit, sich in die Wirtschaftspolitik einzumischen – wenn er sich nicht ganz seinem liebsten Hobby, der Jagd, und seinem landwirtschaftlichen Betrieb widmet: Heinzel zieht sich aus dem operativen Management seiner gleichnamigen Papier- und Zellstoffgruppe zurück und wechselt in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger kommt aus dem Haus: Kurt Maier, Chef der zur Heinzel-Gruppe gehörenden Zellstoff Pöls, übernimmt Ende März 2016 die Führung.

Heinzel, der sich als langjähriger Aufsichtsratspräsident der Staatsholding ÖIAG nicht nur Freunde gemacht hat, hat den Kern der von seinem Onkel aufgebauten Papiergruppe mit dem Handelshaus über die Jahre stark ausgebaut. 2014 erwirtschaftete sie mit 2000 Beschäftigten 1,4 Mrd. Euro Umsatz und einen Nettogewinn von 52,5 Mio. Euro. Der größte Coup gelang ihm 2013, als er die Papierfabrik Laakirchen, die sein Onkel an die schwedische SCA verkauft hatte, wieder zurückkaufte. Auch den Altpapier-Recycler Bunzl & Biach kaufte Heinzel zurück. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2015)

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