Post-Konkurrent DPD setzt auf eigene Paketboxen

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Eine gemeinsame Lösung mit der Post in Wohnbauten sei derzeit nicht absehbar, heißt es vom Paketdienstleister. DPD startet das Pilotprojekt mit dem Immobilienentwickler Amisola.

Der Post-Konkurrent DPD startet mit eigenen Paketboxen. Gemeinsam mit dem Immobilienentwickler Amisola - im Besitz der Wlaschek Privatstiftung - startet das Unternehmen ein Pilotprojekt für Boxen in Wohnbauten. Diese soll auch Mitbewerbern offenstehen. Der Zeitpunkt des Rollouts ist aber noch offen, so DPD-Österreich-Chef Rainer Schwarz zum "Kurier".

Die teilstaatliche börsennotierte Post hat vor knapp fünf Jahren mit dem Einbau von Empfangsboxen in Wohnbauten begonnen. Mittlerweile sind 15.000 dieser Boxen installiert. Rivalen haben aber, im Gegensatz zu klassischen Briefkästen, keinen Zugang zu den Boxen. DPD sei ein Verfechter einer gemeinsamen Lösung, wird Schwarz zitiert. Aber das gestalte sich schwierig, die Post lasse sich ihr Asset nicht wegnehmen. Da sich Schwarz kurz- und mittelfristig keine rechtliche Lösung erwartet, setzt er auf eigene Boxen.

Ausbau der Paketshops

Indes plant DPD zu seinen bestehenden 1000 Paketshops bis Anfang 2017 rund 200 neue. Einige dieser Shops bieten auch Briefservice an. Dabei nimmt der Zustellfahrer die Briefe gebündelt in die Zentrale mit. Dort werden sie abgeholt und der Post übergeben. Die Briefe können auch mit normalen Briefmarken aufgegeben werden. dpd verdient damit nichts, wie Schwarz sagt.

DPD transportiert in Österreich rund 42 Millionen Pakete im Jahr, die Paketmengen wachsen jährlich um drei bis vier Prozent. dpd gehört in Österreich neben der französischen Post den Speditionen Gebrüder Weiss, Lagermax und Schachinger.

Post testet Kofferraumzustellung

Indes testet die Post die Kofferraumzustellung im Geschäftskundenbereich. Als Partner für ein zweimonatiges Pilotprojekt, das am Montag in Wels vorgestellt worden ist, sind der Sanitär-Großhändler ÖAG, das Grieskirchner Montageunternehmen Muggenhumer Energiesysteme und die Deutsche Telekom-Tochter T-Systems mit an Bord. Post-Vorstand Peter Umundum kann sich vorstellen, bis 2017 das System kommerziell anzubieten.

Vorerst sind nur zwei Fahrzeuge der Firma Muggenhumer an dem Projekt beteiligt. Kleinere Bestellungen beim Großhändler ÖAG werden über dessen Schwester Frauenthal Service per Post verschickt. Der Paketzusteller kann mittels Handy-App den Wagen des Monteurs orten und öffnen. Er liefert das Gewünschte direkt in den Kofferraum.

Sicherheit sei dabei "ein Riesen-Aspekt", räumte Claus Haiden von T-Systems ein. Er betonte, dass der Code zum Öffnen des Fahrzeugs nicht mittels Infrarot-Schlüssel abgescannt werden könne.

>> Artikel im "Kurier"

(APA)

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