Home Office wird gewünscht, ist aber kaum Realität

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Laut einer Umfrage des IT-Unternehmens Citrix könnten drei Viertel zu Hause arbeiten – tun es aber kaum.

Wien. Der digitale Arbeitsplatz, der nicht mehr an einen bestimmten Schreibtisch gebunden ist – in vielen Firmen ist er Realität. Laut einer aktuellen Umfrage des IT-Unternehmens Citrix unter österreichischen Unternehmen (202 Einzelinterviews) könnten bereits 75 Prozent der Befragten ihren Beruf gestützt durch mobile Technologien (Laptop, Handy) teilweise bis komplett außerhalb des klassischen Büros ausüben. Allerdings bieten bisher nur 41 Prozent der Unternehmen die Möglichkeit eines flexiblen Arbeitsplatzes (in erster Linie Home Office).

„Die Arbeitgeber kommen den Wünschen der Angestellten nicht adäquat nach“, meint Wolfgang Mayer, Österreich-Manager von Citrix. Dabei habe das Arbeiten von zu Hause aus viele Vorteile – sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen. Die Angestellten würden laut der Umfrage vor allem die zeitliche Flexibilität schätzen und die Freiheit im Einteilen ihrer Arbeit. Das Unternehmen profitiere von motivierteren Mitarbeitern, die nicht in starren Arbeitszeiten denken.

Dass dennoch weniger als die Hälfte der Unternehmen flexible Arbeitsplätze anbieten, erklärt Mayer mit der Sorge mancher Manager, die Kontrolle über die Mitarbeiter zu verlieren. „Wenn die Angestellten im Haus sind, kann man sie leichter überblicken und glaubt, ihre Leistung besser abschätzen zu können.“ Dabei sei eher das Gegenteil der Fall und beispielsweise Heimarbeiter produktiver.

Unternehmen müssten daher im eigenen Interesse möglichst viele digitale Arbeitsplätze für die Mitarbeiter schaffen. Dafür bedürfe es einer „Bewusstseinsbildung ganz oben in einem Unternehmen“. Mayer glaubt auch, dass Firmen gerade im „Kampf um Talente“ mit flexiblen Arbeitsplatzlösungen punkten könnten. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2016)

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