Die ÖBB-Aufsichtsratschefin fordert, 51 Prozent der OMV-Tochter Gas Connect Austria an die Staatsholding zu übertragen.
Die ehemalige SPÖ-Spitzenpolitikerin und ÖBB-Aufsichtsratschefin Brigitte Ederer fordert die Verstaatlichung der OMV-Tochter Gas Connect Austria (GCA). Wenn die OMV 49 Prozent der Gas-Connect-Anteile verkaufe, sollte der Staat die restlichen 51 Prozent kaufen, sagte Ederer im Interview mit dem "Kurier". Die Finanzierung wäre angesichts der niedrigen Zinsen kein Problem, meint Ederer. Am besten wäre es, die 49 Prozent an der Gas Connect gar nicht zu verkaufen, sagte Ederer. Wenn der Verkauf aber nicht zu stoppen sei, dann sollte die Staatsholding ÖBIB die verbliebenen 51 Prozent von der OMV übernehmen, "oder man schafft eine Lösung für die Kern-Infrastruktur und legt die Netze zusammen".
Die Bewertung des 51-Prozent-Anteils wäre einfach, meint Ederer: "Die Bieter haben ja Angebote gelegt. Man müsste für die Mehrheit noch einen kleinen Aufschlag drauflegen."
Der Aufsichtsrat des teilstaatlichen Energiekonzerns OMV wird am Mittwoch entscheiden, ob und an wen das Unternehmen 49 Prozent des Gasnetzes (gebündelt in der Gas Connect Austria) verkaufen darf. SPÖ-nahe Aufsichtsräte stellen erstmals seit Mai die Mehrheit im OMV-Kontrollgremium.
(APA)