Neuer Plan für Pyhrn-Priel-Region: Gondel statt Tunnel

APA/dpa/
  • Drucken

Den Bürgermeistern in der Pyhrn-Priel-Region reicht es. Sie wollen endlich eine Entscheidung der Politik, ob die Skigebiete Höss und Wurzeralm verbunden werden können oder nicht.

Nachdem eine Tunnel-Variante zur Verbindung der Skigebiete Höss und Wurzeralm gescheitert ist, gibt es nun den Plan, eine Seilbahn von Vorderstoder auf die Wurzeralm zu bauen. Das teilten sieben Regionalpolitiker in einer Pressekonferenz am Montag in Linz mit.

Das Projekt scheiterte bisher am Naturschutz. Eine Überspannung des Naturschutzgebietes Warscheneck ist in der Naturschutzverordnung des Landes untersagt. Die Verordnung zu ändern sei Zuständigkeit der Landesregierung, konkret von Naturschutzreferent LHStv. Manfred Haimbuchner (FPÖ). "Es könnte sein, dass man mit einer Stütze im Naturschutzgebiet auskommt", betonte Christian Dörfel (ÖVP), Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Steinbach an der Steyr.

Haimbuchner sagte im APA-Gespräch, "Ich kenne noch keine Pläne und kein konkretes Projekt". Solange der Schutzzweck nicht wegfalle, könne man eine Verordnung nicht abändern. Das sei rechtlich nicht ohne weiteres möglich. Man müsse das verfassungsrechtlich abklären lassen. Er könne sich eine Verbindung von Vorderstoder nach Hinterstoder vorstellen, aber "da ist bis heute nichts passiert".

Es geht den Regionalpolitikern - insgesamt haben sich neun Bürgermeister aus ÖVP und SPÖ zusammengetan - vor allem um den Ganzjahrestourismus und das Überleben der Region. "Wir müssen an die zukünftigen Generationen denken", ist der Grundtenor. Liege kein Schnee, könnten so Wanderer und Mountainbiker auf die Hochflächen kommen. "Derzeit benutzen zwei Drittel sowohl der Winter- als auch der Sommergäste die vorhandenen Seilbahnen", erklärte Gerhard Lindbichler (ÖVP, Vorderstoder).

Die Abwanderung in der Region bereitet den Bürgermeistern große Sorge. "Ohne Tourismus wird es nicht funktionieren. Am Wochenende werden wir von Tagestouristen überflutet und Montag bis Freitag ist nichts. Wir brauchen auch hier die Möglichkeit, mit Übernachtungen etwas zu verdienen", appellierte Ägidius Exenberger (SPÖ, Spital am Pyhrn) an die Landespolitik. Es gehe um Arbeitsplätze und Zukunftssicherheit. "Die Wurzeralm kann nicht überleben ohne Verbindung mit Hinterstoder."

Die Kosten für die Gondelbahn allein schätzt Dörfel auf 15 bis 20 Millionen Euro. Insgesamt bedürfe es an die 100 Millionen Euro in den kommenden 15 bis 20 Jahren um die Region auszubauen, mit Investitionen in die bestehende Infrastruktur und auch neuen Liften. Man rechnet stark mit dem Engagement der Bergbahnen. Derzeit ergeben Wurzeralm und Hinterstoder zusammen rund 65 Pistenkilometer, danach würden es 100 sein.

"Wir haben die Zurufe von außen satt", stellte Dörfel klar. Es gebe klare Bekenntnisse von Landeshauptmann Josef Pühringer und Landesrat Michael Strugl (beide ÖVP). Es müsse doch möglich sein, Vorderstoder und die Wurzeralm durch eine Überspannung zu verbinden. Zumal es etwa auch im Nationalpark Hohe Tauern möglich sei, ein Skigebiet zu betreiben und zu modernisieren. Einen Plan B gebe es nicht, allenfalls die Warnung an Touristiker nichts mehr zu investieren. In den vergangenen Jahren seien 12 bis 13 Millionen Euro in die Hotellerie geflossen, der Hotelentwicklungsplan laufe gut.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.