Schwere Zeit für Schweizer Uhren

Luxury Wristwatch Production At LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA TAG Heuer Unit
Luxury Wristwatch Production At LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA TAG Heuer UnitBloomberg
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Die Uhrenexporte sind massiv eingebrochen. Vor allem das Luxussegment leidet. Die kuriosen Gründe: Kampf gegen die Korruption in China, ein grauer Markt und Meisterfälscher.

Wien. Wer sie am Handgelenk hat, der hat es geschafft: Schweizer Uhren wie Patek Philippe, Rolex, Longines oder Omega stehen für Luxus und wohlbestallte, wenig preissensible Kunden. Eine ziemlich krisensichere Branche, wie es bis vor Kurzem schien. Zumal ihr Glanz von Jahr zu Jahr heller strahlte: Russische Oligarchen, saudische Scheichs, vor allem aber neureiche Chinesen liebten die feinmechanischen Wunderwerke und trieben das Wachstum der Branche an. Bis zum jähen Erwachen. Schon 2015 gingen die Exporterlöse um drei Prozent zurück. Die Hersteller übten sich in Zweckoptimismus: ein kurzer Durchhänger, bald vorbei. Was sich als Irrtum erwies: Im Vorjahr brachen Absatz und Umsatz um zehn Prozent ein, wie der Verband nun bekannt gegeben hat. Damit ist der drittwichtigste Exportsektor der Schweiz in eine veritable Krise geschlittert. Tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Ende der „Geschenkkultur“

Ganz egal dürften die Preise vielen Käufern dann doch nicht sein. Im Boom von 2011 bis 2014, raunen nun manche, habe man sie zu übermütig hinaufgeschnalzt. Jetzt kommt der bärenstarke Franken dazu, der diese Branche besonders schmerzt: Sie lebt fast ausschließlich vom Export, der über 95 Prozent ausmacht. Und sie kann, anders als Maschinenbauer oder Chemiekonzerne, nur wenige Vorleistungen importieren, die im Gegenzug günstiger geworden sind.

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