Niedrige Kosten, stabile Erträge: Der Kauf einer Viertelbeteiligung am westsibirischen Gasfeld Juschno Russkoje ist ein gutes Geschäft. Aber er erhöht die Abhängigkeit von Moskau.
Wien. Die mageren Jahre sind vorbei. Die OMV investiert wieder in Produktionsstätten, und das in großem Stil: Mit dem Erwerb von 24,99 Prozent am westsibirischen Gasfeld Juschno Russkoje von der deutschen E.ON-Tochter Uniper erhöht der heimische Mineralölkonzern seine Produktionskapazität schlagartig um ein Drittel. Damit steigt er „in eine neue Liga auf“, wie Generaldirektor Rainer Seele am Montag stolz verkündete.
Den Kaufpreis von rund 1,75 Mrd. Euro legen die Österreicher bar auf den Tisch. Ein großer Teil kommt aus dem Verkauf der ungeliebten türkischen Tankstellenkette Petrol Ofisi, der Freitagabend unter Dach und Fach kam. Ins Schwärmen gerät Seele, wenn er an die extrem geringen Förderkosten im seit 2007 genutzten Gasfeld denkt. Vertraglich fixiertes Wachstum, niedrige Kosten: Da geht man doch auf Nummer sicher.