Die Herrscher der Weltmärkte

Die New York Stock Exchange wird maßgeblich von großen US-Pensionsfonds beeinflusst.
Die New York Stock Exchange wird maßgeblich von großen US-Pensionsfonds beeinflusst. APA/AFP/BRYAN R. SMITH
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In manchen Ländern verwalten Pensionsfonds mehr Geld, als die Volkswirtschaften pro Jahr erwirtschaften. Entscheidungen der Fonds können ganze Branchen durchrütteln.

Wer verstehen will, wie mächtig vor allem amerikanische Pensionsfonds mittlerweile sind, schlägt am besten beim US-Bankgigant Wells Fargo oder beim deutschen Autohersteller Volkswagen nach. Man werde Stephen Sanger als Chef der Großbank nicht länger akzeptieren, drohten die zwei größten kalifornischen Pensionsfonds im Vorfeld der Hauptversammlung Ende April. Und auch wenn Sanger letztlich doch wiedergewählt wurde: Er erhielt gerade mal 56 Prozent der Aktionärsstimmen und seine Tage an der Spitze der Bank dürften trotzdem schon bald gezählt sein. Am Rande der Hauptversammlung kam es zu umfangreichen Demonstrationen und die New York Times fordert den Manager nach wie vor in ihren Kommentaren zum Rücktritt auf.

Einer der beiden Fonds, das California State Teachers Retirement System oder kurz CalSTRS, treibt auch den Verantwortlichen bei Volkswagen die Schweißperlen auf die Stirn. Während bei Wells Fargo die Öffnung tausender Scheinkonten ohne Zustimmung der Kunden den Unmut der Fonds auslöste, geht es beim deutschen Autobauer um den Abgasskandal. CalSTRS klagt Volkswagen auf Schadenersatz und bezieht sich dabei auf Verluste in Millionenhöhe im Zuge des Skandals um gefälschte Abgaswerte. Schließlich geht es um die Renten hunderttausender kalifornischer Lehrer und zum Jahreswechsel der erste Quartalsbericht 2017 wurde noch nicht veröffentlicht hielt CalSTRS Aktien von Volkswagen im Wert von umgerechnet knapp 50 Millionen Euro.

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