Kern ortet Drohungen gegen EU-Energieunternehmen.
Berlin. Am Mittwoch stimmte der US-Senat mit großer Mehrheit für neue Sanktionen gegen Russland. Am Donnerstag rückten Österreichs Kanzler Christian Kern und der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel aus, um die Entscheidung zu kritisieren. Es sei bedauerlich, dass die USA sich nicht mit den Europäern abgestimmt hätten, schrieben die Sozialdemokraten. „Ein geschlossenes und entschlossenes Vorgehen der EU und der USA bei der Lösung des Ukraine-Konfliktes liegt in unserem gemeinsamen Interesse“, so Kern und Gabriel.
„Nicht akzeptieren können wir allerdings die Drohung mit völkerrechtswidrigen extraterritorialen Sanktionen gegen europäische Unternehmen, die sich am Ausbau der europäischen Energieversorgung beteiligen“, hieß es weiter. „In bemerkenswerter Offenheit beschreibt der US-Gesetzentwurf, worum es eigentlich geht: um den Verkauf amerikanischen Flüssiggases und die Verdrängung russischer Erdgaslieferungen vom europäischen Markt“, kritisierten die beiden Sozialdemokraten. (ag)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2017)