Kurz: Brexit-Finanzgespräche werden "ganz schwierig"

Außenminister Sebastian Kurz
Außenminister Sebastian KurzAPA/GEORG HOCHMUTH
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Zum Start der Brexit-Gespräche in Brüssel gibt sich Außenminister Sebastian Kurz wenig optimistisch. Er ist dagegen, London "zu bestrafen".

Großbritannien und die Europäische Union starten am heutigen Montag in Brüssel offiziell die Brexit-Gespräche. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) erwartet, dass die Verhandlungen vor allem im Finanzbereich "ganz schwierig" werden. Im Ö1-Morgenjournal sprach er sich dagegen aus, London "zu bestrafen". "Wir haben nichts davon, wenn das Verhältnis am Ende ein ganz zerrüttetes ist."

"Ich bin nicht der Meinung, dass man ein Exempel statuieren sollte", betonte Kurz. "Wenn wir Großbritannien jetzt bestrafen, weil es austritt und wir bestrafen uns damit gleich mit, dann hat keiner etwas davon." Großbritannien werde nämlich "unser Nachbar bleiben". Allerdings machte der ÖVP-Chef klar, dass es "kein Rosinenpicken" für Großbritannien geben dürfe. Es dürfe nicht attraktiver sein außerhalb der EU zu sein als innerhalb der EU.

An eine Rücknahme der EU-Austrittspläne Londons glaubt Kurz nicht. "Der Brexit wird nun Realität werden. Das ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die uns Jahre beschäftigt", sagte er. "Ganz schwierig" werden die Austrittsgespräche "bei den Kosten und dem Budget werden", weil London hier Verbindlichkeiten gegenüber den EU-Partnern eingegangen sei. "Wir erwarten, dass die Zusagen, die gemacht wurden, eingehalten werden." In diesem Zusammenhang bekräftigte der Außenminister seine Position, dass die EU die Einnahmeausfälle durch den Austritt des bisherigen Nettozahlers Großbritanniens durch Einsparungen auffangen solle.

Kurz sagte, dass er in der Brexit-Frage auch auf eine gemeinsame Linie der österreichischen Regierung hoffe. "Das muss unser Ziel sein und bis jetzt hat es auch funktioniert", sagte er.

(APA)

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