Katalonien-Krise kann Spaniens Wirtschaft nicht bremsen

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FILES-SPAIN-ECONOMY-EXPORTS-CHEMICALSAPA/AFP/CRISTINA QUICLER
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Spanien ist einer der am schnellsten wachsenden Euro-Staaten. Ein Plus von 0,8 Prozent im dritten Quartal bringt das Land weiter auf Erholungskurs.

Die spanische Wirtschaft ist im Sommerquartal ungeachtet der Katalonien-Krise kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Juli bis September um 0,8 Prozent, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten des Statistikamtes in Madrid hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Ergebnis gerechnet, nachdem es im Vorquartal noch zu 0,9 Prozent reichte.

Damit bleibt Spanien einer der am schnellsten wachsenden Euro-Staaten: Für die Währungsunion insgesamt erwarten Experten im dritten Quartal ein Plus von 0,5 Prozent.

"Die spanische Wirtschaft erholt sich gut", sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding. Das spiegelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt wider: Die Arbeitslosenquote fiel im dritten Quartal auf 16,4 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit 2008. Anfang 2013 - auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise - lag sie noch bei fast 27 Prozent.

Bedroht wird der Aufschwung allerdings durch den Konflikt um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region Katalonien, der Investoren, Konsumenten und Touristen verunsichert. Die Regierung senkte deshalb ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr von 2,6 auf 2,3 Prozent. Wirtschaftsminister Luis de Guindos hofft trotzdem, dass zumindest noch ein Plus von 2,5 Prozent herausspringen kann. Nach der Verkündung der Unabhängigkeit Kataloniens durch das Regionalparlament am Freitag hatte die Zentralregierung umgehend die dortige Regierung abgesetzt und für den 21. Dezember Neuwahlen angesetzt. Am Montag erhob die spanische Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mitglieder der entmachteten katalanischen Regionalregierung.

(APA/Reuters)

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