Die Auftragslage und Wirtschaftswachstum seien gut, deshalb war auch die deutliche Reallohnerhöhung drinnen, sagte Thomas Leoni vom Wifo.
Die Metaller haben gestern, Donnerstag, in der sechsten Runde einen neuen Kollektivvertrag geschmiedet. Das deutliche Plus von plus drei Prozent am Lohnzettel sei zwar eine Herausforderung, aber durchaus vertretbar, sagte Thomas Leoni, Experte für Lohnpolitik beim Wirtschaftsforschungsinstitut, im Ö1-Morgenjournal am Freitag. "Die Auftragslage der Unternehmen ist gut", der Reallohnzuwachs sei drin gewesen. Die Erhöhung stelle die Unternehmen aber vor Herausforderungen, weil die Zuwächse permanent wirken.
Auch das generelle Wirtschaftswachstum, etwa im wichtigen Nachbarland Deutschland, spreche für den hohen Abschluss, so Leoni. Dort hätten die Löhne stark angezogen, die deutsche IG Metall steigt etwa mit einer Lohnforderung von plus sechs Prozent in den Verhandlungsring. Im längerfristigen Horizont werden die Bedürfnisse der exportorientierten Industrie in den Verhandlungen mitberücksichtigt.
In punkto Arbeitszeiten könne die Auftragslage von den heimischen Unternehmen nun flexibel abgedeckt werden, "ohne gleich große Überstundenvolumina zu erzeugen". Die Regelung mit den Zeitkonten wurde um weitere zwei Jahre verlängert, auch die Sonntagsarbeit wird erleichtert.
Der Abschluss habe für die anderen Fachverbände der Metallindustrie große Bedeutung, da werden die Abschlüsse "sehr nahe dran oder genau identisch" sein, erwartet der Wifo-Ökonom. Auch für die Verhandlungen im Metallgewerbe werde der gestern abgeschlossene Kollektivvertrag Richtschnur sein.
>>> Bericht im "Ö1-Morgen-Journal"
(APA)