Russland will eigenes Gold-Handelssystem für die BRICS-Staaten

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Working trip of the president of the Russian Federation in Dalnovostochnyj federal district In a pi(c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)
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Ein russischer Notenbanker enthüllt Überlegungen zur Umgehung des US-Dollar im Goldhandel.

Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) basteln an einem neuen System für den internationalen Goldhandel. Das sagte der Vize-Vorsitzende der russischen Zentralbank, Sergey Shvetsov, am Montag den russischen Staatsmedien "Sputnik" und "Russia Today".

Er sieht den Goldhandel in den BRICS-Staaten als Alternative zum bisherigen System. "Das traditionelle Handelssystem basierend auf London und teilweise auf Schweizer Städte wird weniger relevant weil neue Handelsplätze aufsteigen. Vor allem in Indien, China und Südafrika", wird Sergey Shvetsov zitiert: "Wir disktutieren die Einrichtung eines einheitlichen Handelssystems für Gold innerhalb der BRICS-Staaten und auf dem Level bilateraler Verträge."

Russland kauft weiter Gold

Was der Notenbanker meint, aber nicht sagt: China und Russland planen offenbar, den US-Dollar aus dem Goldhandel zu verdrängen. Freilich: Das ist Zukunftsmusik. Zwar konnte China in Shanghai bereits ein Gold-Fixing auf Basis der Landeswährung Yuan (Renminbi) etablieren, der Weltmarkt wird aber weiterhin mit großem Abstand vom Dollar dominiert. Der Goldpreis wird auch meistens in Dollar angegeben. China und Russland haben allerdings bereits zuvor Pläne präsentiert, wonach sie bis 2018 ein vom Dollar unabhängiges, eigenes Handelssystem aufbauen wollen.

"Der Punkt ist, dass die Goldkäufer entscheiden sollen, wo sie kaufen wollen", sagte der Notenbanker. Tatsächlich sind die zwei Staaten die größten Goldkäufer weltweit. Russland hat alleine in diesem Jahr bereits rund 187 Tonnen Gold gekauft. Zum Vergleich: Die gesamten Reserven der Republik Österreich belaufen sich auf 280 Tonnen. Sergey Shvetsov betonte auch, dass Russland den Anteil von Gold an seinen Reserven weiter ausbauen will. Dafür gibt es nur zwei Wege: Entweder Russland verkauft Währungsreserven - oder man kauft weiter Gold zu.

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