EZB fordert Handelsplätze für faule Kredite

Die Europäische Zentralbank tritt für die Schaffung von Handelsplätzen zum Abbau des Milliardenbergs an faulen Krediten in der Euro-Zone ein.

Mit Plattformen für Problemdarlehen könnten einheitliche Kreditdaten bereitgestellt, Prüfungskosten gesenkt und mehr Investoren angelockt werden, hieß es in einer am Montag in Frankfurt veröffentlichen Untersuchung der EZB. Geldhäuser in dem Währungsraum schleppen als Altlast aus der Finanzkrise immer noch faule Kredite in Höhe von rund 800 Milliarden Euro mit sich herum. Erst kürzlich hatte EZB-Präsident Mario Draghi Banken, Regulierer und Regierungen zum gemeinsamen Handeln aufgerufen.

Aktuell leidet der Markt für solche Problemdarlehen der Untersuchung zufolge an geringer Liquidität. Zudem dominierten ihn wenige große Investoren, was niedrige Preise zur Folge habe. Mit der Schaffung von Handelsplattformen und einem Ausbau des Marktes könnten Banken laut der Studie voraussichtlich auch bessere Verkaufspreise erzielen. Die Autoren argumentieren dafür, dass der Zugang zu solchen Handelsplätzen allen interessierten Investoren und Besitzern von Problemdarlehen offen stehen sollte. Errichtet werden könnten die Plattformen von den Instituten, die diese auch für den Verkauf von faulen Krediten nutzen wollten. 

(Reuters)

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