Den ukrainischen Betreibern fehlt das Personal, um den Betrieb zu führen. Ein Pachtvertrag soll nun die Skisaison am Zauberberg retten.
Rund um den aufgrund fehlender Genehmigungen gefährdeten Wintersportbetrieb am Semmering strebt nun das Land
Niederösterreich eine Lösung an. Geplant sei, die Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen von den ukrainischen Betreibern
zu pachten, bestätigte die NÖ Wirtschaftsagentur ecoplus einen
Online-Bericht des "Kurier" am Donnerstag.
"Unser Ziel ist es, dass der Semmering möglichst rasch in die
Wintersaison starten kann. Im Sinne der Betriebe und ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der gesamten Tourismusregion
haben wir daher den Eigentümern der Semmering-Hirschenkogel
Bergbahnen ein Kooperationsangebot vorlegt", wurde Jochen Danninger, kaufmännischer Geschäftsführer von ecoplus, zitiert. Man verhandle "seit Wochen" über einen langfristigen Pachtvertrag, hieß es seitens der Wirtschaftsagentur des Landes.
Zahlreiche Mängel
Neben den festgestellten Mängeln an der Beschneiungsanlage und dem notwendigen Tausch des Tragseils der Gondelbahn würden
Betriebsleiter fehlen. Die ukrainische Panhans-Holding-Group verfüge derzeit nicht über das nötige Personal, um den Skibetrieb zu starten bzw. aufrecht zu erhalten, hieß es in dem Bericht. Als Frist für die Erfüllung der behördlichen Auflagen war der (heutige) Donnerstag festgelegt. Zuständig seien die Seilbahnbehörde im
Verkehrsministerium und aufgrund der Lage der Talstation das Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Auch die Sanierungsarbeiten im Grandhotel Panhans würden sich weiter verzögern.
Wenn die Panhans Holding Group das Pachtangebot annehme, stehe die ecoplus-Tochter NÖ-BBG (Bergbahnen Beteiligungsgesellschaft) "Gewehr bei Fuß", um den Liftbetrieb rasch ins Laufen zu bringen, hielt Danninger in einer Aussendung fest: "Wir würden als Pächter alle Hebel in Bewegung setzen, um möglichst rasch in die Wintersaison 2017/18 starten zu können." Wenn allerdings die Panhans Holding Group ihrer Verantwortung nachkomme und die behördlichen Auflagen fristgerecht erfülle, wäre das ebenfalls eine sehr positive Entwicklung.
Gemeinsam mit privatem Partner
Konkret gehe es bei dem Kooperationsangebot darum, den Betrieb
der Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen gemeinsam mit einem privaten Partner langfristig zu pachten. "Somit wäre es uns auch möglich, im Laufe der nächsten Jahre die notwendigen Investitionen - beispielsweise bei der Beschneiungsanlage - zu tätigen. Uns geht es um stabile Verhältnisse, eine langfristige Partnerschaft mit allen
Tourismusbetrieben und eine positive Entwicklung des Standortes",
erklärte NÖ-BBG-Geschäftsführer Markus Redl. Vor der Unterzeichnung eines Pachtvertrages müsse jedoch eine positive technische Überprüfung der Liftanlagen erfolgt sein.
Die NÖ-BBG betreibt im Bundesland Bergbahnen am Annaberg,
Hochkar, bei den Ötscherliften, in Mönichkirchen und in St. Corona
am Wechsel.
(APA)