Giuseppe Mussari war erstinstanzlich zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Ein Berufungsgericht in Florenz hat am Donnerstag den ehemaligen Chef der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS), Giuseppe Mussari, freigesprochen. Er war beschuldigt worden, in der Bilanz des Jahres 2009 Verluste in Höhe von 300 Mio. Euro verheimlicht zu haben. Erstinstanzlich war er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Freigesprochen wurden auch der Ex-Generaldirektor Antonio Vigni und Ex-Finanzdirektor Gianluca Baldassarri. Letzterer arbeitete von 2001 bis 2012 bei Monte Paschi. Er führte die Finanzabteilung, die im Zentrum der Betrugsermittlungen steht, und verließ die Bank kurz nach Amtsantritt des derzeitigen Konzernchefs Fabrizio Viola im Jänner 2012. Er hatte acht Monate in Untersuchungshaft verbracht.
Die Behörden ermittelten am Firmensitz in der Toskana wegen riskanter Derivate-Geschäfte, die von den Verantwortlichen verheimlicht worden sein sollen. Es ging dabei um die Transaktion "Alexandria", die von Juli bis Oktober 2009 gemeinsam mit der japanischen Bank Nomura abgewickelt wurde. Monte Paschi - die älteste Bank der Welt - konnte im Juli nur durch Staatshilfen in Milliardenhöhe gerettet werden. Seit Oktober werden wieder die Aktien der Bank an der Mailänder Börse gehandelt.
(APA/DPA)