Arbeitskosten in Österreich heben wieder ab

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Nach einem "Durchhänger" 2016 liegt das Land mit plus 2,6 Prozent wieder deutlich über EU-Schnitt. Die Arbeitnehmer haben von den hohen Arbeitskosten nur wenig.

Wien/Brüssel. Während die Reallöhne in Österreich kaum vom Fleck kommen, steigen die Kosten, die Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter zu bezahlen haben, unbeirrt an. Im zweiten Quartal verteuerten sich die Arbeitskosten im Land laut einer aktuellen Veröffentlichung von Eurostat um 2,6 Prozent. Zum Vergleich: In der Eurozone stieg der Wert im selben Zeitraum lediglich um 1,8 Prozent. Und selbst in Deutschland, wo Arbeiter dank des lang anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs zuletzt gute Lohnsteigerungen aushandeln konnten, mussten die Firmen „nur“ um 2,3 Prozent mehr auf den Tisch legen. Österreich ist mit seinen plus 2,6 Prozent (nach einem kleinen Ausreißer nach unten 2016) hingegen wieder zurück auf seinem langjährigen Pfad hin zu einer der teuersten Volkswirtschaften der EU.

Hohe Kosten, niedrige Löhne

Höhere Arbeitskosten machen die Beschäftigung von Menschen aus Sicht von Unternehmen teurer. Steigen die Kosten schneller als die Produktivität, neigen Firmen dazu, Jobs abzubauen und stattdessen mehr den Faktor Kapital einzusetzen. Zum Beispiel investieren sie dann in Automatisierung. Steigende Gehälter sind indes auch Ausdruck der derzeit guten Konjunktur . Wenn die Gehälter in den Konsum fließen, kurbelt das die Nachfrage an.

Das Problem: Die hohen Arbeitskosten in Österreich kommen nicht unbedingt bei den Beschäftigten an. Tatsächlich landet von jedem Euro, den die Arbeitgeber in Östgerreich für ihre Mitarbeiter ausgeben, nur rund die Hälfte am Konto der Angstellten. Der Rest fließt in die Finanzierung der Republik.  (auer)

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