Einzelhandel: Viele Schuhe, weniger Spielzeug unter dem Weihnachtsbaum

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Im Vergleich mit dem Vorjahr schlagen sich Schuh- und Lederwaren sowie Sportartikel am besten. Spielwaren hingegen sind deutlich im Minus. Der heimische Online-Weihnachtshandel wächst um sieben Prozent.

Die Kinder sollten sich einmal nicht zu viel unter dem Weihnachtsbaum erwarten. Denn der Motor im Spielwareneinzelhandel stottert und drückt das Zwischenergebnis im heimischen Weihnachtsgeschäft. Es sei denn, dass viel über ausländische Online-Shops gekauft wird. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Branche einen Rückgang von sieben Prozent. Unter dem Strich könnte das heurige Weihnachtsgeschäft den stationären Händlern dennoch erstmals seit 2013 wieder Umsatzzuwächse bringen, gaben Peter Buchmüller und Roman Seeliger von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie Ernst Gittenberger vom KMU Forschungsinstitut bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt.

Mit 16. Dezember hat der heimische stationäre Einzelhandel rund 60 Prozent der gesamten Weihnachtsumsätze erzielt. Betrachtet man die bisherigen Umsätze, liegen diese ein Prozent über dem Vorjahresniveau, so die Zwischenbilanz. Bleibt die Entwicklung auch in der letzten Adventswoche positiv, könne man durchaus mit einem Gesamtumsatzplus von rund 15 Millionen Euro auf 1,545 Mrd. Euro im Weihnachtsgeschäft und damit erstmals mit einem Wachstum der Umsätze seit 2013 rechnen, betonte Buchmüller.

Zweiter Einkaufssamstag am stärksten

Eingekauft wurde heuer vor allem an den Einkaufssamstagen. Während die Wochentage umsatzmäßig stabil verlaufen sind, wuchsen die Umsätze der Einkaufssamstage im Vergleich zum letzten Jahr stärker. Mit einem Wachstum von vier Prozent war der zweite Einkaufssamstag der stärkste. Obwohl der 8. Dezember im Allgemeinen nicht mit den Einkaufssamstagen mithalten kann, verzeichnete auch der Marienfeiertag heuer einen Umsatzanstieg von zwei Prozent. Dies zeige, dass der 8. Dezember als Einkaufstag bei den Konsumenten angekommen sei, sagte Gittenberger.

Die stärksten Branchen im bisherigen Weihnachtsgeschäft waren Schuh- und Lederwaren sowie Sportartikel. Als Grund für die schwachen Zahlen in der Spielwarenbranche nennt Gittenberger vor allem die starke Online- bzw. branchenfremde Konkurrenz.

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Steuergerechtigkeit im Online-Handel gefordert

Die Weihnachtsumsätze im österreichischen Internet-Einzelhandel sind um rund sieben Prozent gewachsen. Mit einem Volumen von rund 107 Mio. Euro machen die Online-Umsätze im Weihnachtsgeschäft heuer rund sechs Prozent der gesamten Weihnachtsumsätze im heimischen Einzelhandel aus.

Ein weiterhin großes Problem sieht Seeliger vor allem in den internationalen Onlineanbietern. Der Kaufkraftabfluss an diese Unternehmen sei weiterhin stark und wirke sich negativ auf die heimische Wirtschaft aus, beklagte er. Hier wäre die Politik gefordert, durch entsprechende steuerliche Maßnahmen faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, betonte Seeliger.

Die heimischen Einzelhändler sind großteils optimistisch: Mehr als ein Drittel rechnet mit höheren Umsatzzahlen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft, 34 Prozent könnten das Vorjahresniveau auch tatsächlich wieder erreichen. 31 Prozent hingegen befürchten Umsatzeinbußen.

(APA)

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