„Sozialismus mit iPad“ für die Briten

Die britische Sozialdemokratie will gezielt bei der internetaffinen Jugend punkten.
Die britische Sozialdemokratie will gezielt bei der internetaffinen Jugend punkten.REUTERS
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Die Labour Party macht eine wirtschaftspolitische Kehrtwende nach links und punktet damit gerade bei den Jungen, die den Anschluss an die Generation vor ihnen verlieren.

London. Die Zeiten, als die britische Labour Party nach dem Muster sozialdemokratischer Parteien Westeuropas um Gunst und Vertrauen der Wirtschaft buhlte, sind vorbei. Als die US-Bank Morgan Stanley kürzlich die Aussicht, dass Labour-Chef Jeremy Corbyn neuer britischer Premierminister werden könnte, als „größere Gefahr als den Brexit“ für das Land bezeichnete, schoss der Oppositionsführer umgehend zurück: „Wenn sie sagen, dass wir eine Gefahr sind, haben sie recht. Wir sind eine Gefahr für ein schädliches und gescheitertes System, das auf den Vorteil einer kleinen Gruppe ausgerichtet ist.“

Corbyn lässt keinen Zweifel daran, dass er die vergangenen 30 Jahre von „New Labour“ für einen großen Fehler hält. Anstelle der Anpassung der Politik an die Wirtschaft setzt er auf Lenkung der Wirtschaft durch die Politik. Sein engster politischer Verbündeter und Vertrauter seit 35 Jahren ist John McDonnell, der als Schatten-Schatzkanzler die Wirtschaftspolitik der führenden Oppositionspartei bestimmt. McDonnell, ein Gewerkschaftshaudegen aus Liverpool, bezeichnet sich nicht nur als „überzeugten Leninisten“, sondern auch sein politisches Denken als „geprägt von den führenden marxistischen Denkern Marx, Lenin und Trotzki“.

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