Hans Harrer macht sich für Mittelständler stark. Über die Zumutungen von Arbeitsinspektoren und Fiskus, warum Junge nicht mehr wollen und Regulierung Zwietracht sät.
Die Presse: Ihr Senat der Wirtschaft setzt sich für den Mittelstand ein. Gibt's dafür nicht die Wirtschaftskammer?
Hans Harrer: Die Kammern sind Vorfeldorganisationen von Parteien. Gewerkschaften sind wichtig, aber zusätzlich eine Arbeiterkammer braucht kein Mensch. Sie lebt nur vom Zwang. Ganz ähnlich bei den Arbeitgebern: Unternehmen müssen im Wettbewerb bestehen, brauchen Freiraum. Und dann schafft ihre Vertretung einen Zwang zu Mitgliedschaft und Beiträgen. Schlimmer noch: Sie gibt sich einen Verfassungsrang, um ihre Pfründen abzusichern – einzigartig in Europa. Mit einer Bürokratie, die ärger ist als in den Ministerien, um Macht auszuüben. Und sie nimmt schädlich Einfluss auf demokratisch gewählte Politiker.