Bitcoin-Effekt: Der gute Name ist alles

Lange war Kodak zu analog. Jetzt will der alte Fotoriese Kryptogeld machen.
Lange war Kodak zu analog. Jetzt will der alte Fotoriese Kryptogeld machen.(C) Wikimedia/Harake
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Kodak verspricht eine Kryptowährung und ist doppelt so viel wert. Teehändler heißen plötzlich „Blockchain Corp.“ – und ihr Aktienkurs explodiert. Es ist wie zur Hochblüte der Dotcom- und aller Blasen: Ein paar Buchstaben genügen, um Millionen zu kassieren.

Mit dem Internet steht der einstige Fotoriese Kodak ja eigentlich auf Kriegsfuß. Vom Siegeszug der digitalen Bilder überrascht, schlitterte der legendäre Filmhersteller bekanntlich in die Insolvenz. Das soll nicht noch einmal passieren: Den aktuellen Boom rund um Bitcoin, Blockchain und Co. will Kodak auf keinen Fall verpassen. Vergangene Woche kündigte das Unternehmen darum gar die Einführung einer eigenen digitalen Währung an. Die KodakCoins sollen in Kombination mit der – ebenfalls noch zu erfindenden – Blockchain-basierten Plattform KodakOne die digitale Rechteverwaltung von Fotografen erleichtern.

Klingt aufregend und ausreichend kryptisch. Die dürre PR-Meldung verfehlte ihre Wirkung nicht: Binnen weniger Stunden schoss der Wert der Kodak-Aktien um das Doppelte bis Dreifache in die Höhe. Und das, obwohl nicht einmal klar ist, ob das Unternehmen die Blockchain zur Umsetzung dieses Plans überhaupt braucht. Doch mit derlei Nebensächlichkeiten halten sich die Anleger in der momentanen Kryptomanie gar nicht erst auf. Seit der Preis für ein Bitcoin innerhalb eines Jahres um 2000 Prozent gestiegen ist, greifen Investoren nach allem, was auch nur im Entferntesten an die Kryptowährung erinnert.

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