Warum "Landwirtschaft" im Superministerium von Köstinger keinen Platz hat

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Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus soll Zukunftsthemen besetzen. Dazu gehöre die Landwirtschaft, die im Zentrum des Ministeriums stehe, auch ohne genannt zu werden, wird argumentiert.

Ein Agrarministerium, das den Titel Landwirtschaft nicht mehr im Namen trägt? Das sorgt für Kopfschütteln bei manchen Bauern und Kritikern. Das unter schwarz-blau thematisch stark erweiterte Ministerium, das erstmals eine Frau an der Spitze hat, nennt sich nunmehr ja "Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus". Also kommen streng genommen auch Umwelt- und Energieagenden im Namen nicht vor.

Die heimische Agrarspitze - Ministerin Elisabeth Köstinger, LKÖ-Präsident Hermann Schultes, Bauernbund-Chef Georg Strasser (alle ÖVP) - am Rande einer Pressekonferenz bei der Grünen Woche am Freitag in Berlin aufs Fehlen des Agrarthemas im Namen angesprochen, brachte sinngemäß auch die Antwort, dass die Landwirtschaft so wichtig sei, dass man sie gar nicht erwähnen müsse.

"Lange nachgedacht"

Der gesamte Themenkomplex, den das Riesenressort abdecke, sei "zusammengefasst eine Aufwertung und legt dar, dass die Landwirtschaft im Zentrum sein wird", so Köstinger. Es sei überlegt worden, wie man die Themen der Zukunft "besetzen" könne, verwies die Ministerin auch aufs Energiethema, sowie den Klima- und Umweltschutz.

"Wir haben sehr lange darüber nachgedacht", betonte die Ministerin zur Benennung des Ministeriums. Der Begriff Landwirtschaft sei sich "in der Vielfalt der Aufgaben nicht mehr ausgegangen".

Bauernbundchef Strasser sagte, dass ein 2017 begonnener Strategieprozess des Bauernbundes unter anderem zum Ergebnis hatte, das die Öffnung für andere Themen ein Leitmotiv wurde. "Es geht um die Frage, was die bäuerliche Familie braucht. Und das ist nicht nur die klassische. Die Diskussion um den Namen ist also ein Luxusproblem." Denn das Ministerium decke alle Themen ab, die für den ländlichen Raum entscheidend seien.

(APA)

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