Lässt EZB-Chef Draghi die Sparer heute weiter zappeln?

Gespannt warten Sparer und Anleger auf Signale von Notenbank-Präsident Mario Draghi
Gespannt warten Sparer und Anleger auf Signale von Notenbank-Präsident Mario DraghiAFP (DANIEL ROLAND)
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Bei der EZB-Zinssitzung wird heute der jüngste Kursanstieg des Euro eines der zentralen Themen sein. Experten erwarten, dass Notenbank-Chef Mario Draghi Aussagen vermeiden wird, die die Gemeinschaftswährung beflügeln könnten.

Gespannt warten Sparer und Anleger auf Signale von Notenbank-Präsident Mario Draghi. Ob der EZB-Rat im Anschluss an seine erste Zinssitzung in diesem Jahr am Donnerstag in Frankfurt Hinweise darauf gibt, ist allerdings ungewiss. Zuletzt aufgekommene Spekulationen auf eine frühere Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik dürften enttäuscht werden, sagten Experten der BayernLB voraus.

Auch Commerzbank-Analyst Michael Schubert erwartet kein Signal für eine schnelle Zinsanhebung. Im vergangenen Oktober hatten Europas Währungshüter entschieden, ihre milliardenschweren Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen zu verlängern, das monatliche Volumen ab Jänner aber auf 30 Milliarden Euro zu halbieren.

Beobachter hatten dies als ersten Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik gewertet. Das Programm läuft nach bisheriger Planung noch bis mindestens Ende September 2018.

Sparer müssen sich weiter gedulden. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen können, dürfte auf dem Rekordtief von null Prozent bleiben. Volkswirte rechnen erst im kommenden Jahr mit einer Zinserhöhung für die 19 Euroländer.

Auch den Einlagenzins wird die EZB nach Einschätzung von Beobachtern zunächst nicht antasten. Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, müssten dafür somit weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen.

Mit der vor allem in Deutschland umstrittenen ultralockeren Geldpolitik versucht die Notenbank seit Jahren, Konjunktur und Inflation anzuschieben. Mittelfristig strebt die EZB eine jährliche Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Im Dezember lag die Jahresteuerung im Euroraum bei 1,4 Prozent.

(Reuters)

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