Schattenfinanzindex

Nicht nur Palmen werfen Schatten

(c) REUTERS
  • Drucken

Wegen Geldwäsche und Steuertricks stehen meist kleine Inseln am Pranger – statt der Schweiz oder den USA. Österreich verbessert sich, weil es an Bedeutung verliert.

Wien. Muss man Vanuatu kennen? Die Inselgruppe im Südpazifik hat viele Vulkane, aber weniger Einwohner als Graz. Die EU stellt sie in ihrer Schwarzliste als eine von neun unkooperativen Steueroasen an den Pranger. Für das Tax Justice Network, das nun nach zwei Jahren seinen neuen Schattenfinanzindex herausgebracht hat, gibt es überhaupt keinen anderen Staat, der die Daten seiner Bankkunden und Besitzer von Briefkastenfirmen so streng geheim hält. Aber das allein sei eben nicht aussagekräftig, betonen die Experten.

Denn auf dem Markt für grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen spielen die Melanesen auf ihren Miniinseln fast gar keine Rolle. Nein, man muss Vanuatu also nicht unbedingt kennen. Stattdessen, empfiehlt das Netzwerk, solle man den Blick besser auf große Industriestaaten richten, die für den Kampf gegen Geldwäsche und exportiertes Schwarzgeld viel mehr Relevanz haben – weil sie wichtige Finanzplätze und weniger transparent sind, als sie sich darstellen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.