Österreichs Wirtschaft ist auch im vierten Quartal weiter dynamisch gewachsen.
Das österreichische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal 2017 gegenüber dem Vorquartal real um 0,8 Prozent zu, fast ebenso stark wie im Vierteljahr davor (0,9 Prozent), erklärte das Wifo am Mittwoch. Getragen wurde das Wachstum von einer Beschleunigung der exportgetragenen Industriekonjunktur sowie starker Investitions- und Konsumnachfrage.
Im Jahresabstand erhöhte sich das BIP im vierten Quartal real um 2,8 Prozent, nach plus 3,1 Prozent im dritten Quartal, geht aus der Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) hervor. Gemäß Eurostat-Kriterien legte das BIP im Quartalsabstand saison-und arbeitstagsbereinigt um 0,7 Prozent zu, nach plus 0,8 Prozent davor - leicht über dem Euroraum und der EU (plus 0,6 Prozent), heimische Forscher präferieren jedoch die weniger schwankungsanfällige Trend-Konjunktur-Komponente.
Weiterhin kräftige Investitionen
Mit real 2,9 Prozent BIP verfehlte das BIP in Gesamtjahr 2017 nach vorläufiger Berechnung die letzte Prognose der Institute von Dezember geringfügig. Das Wifo ging damals von 3,0 Prozent Plus aus, das Institut für Höhere Studien (IHS) sogar von 3,1 Prozent. Im Jahr 2016 hatte die Wirtschaftsleistung in Österreich lediglich um 1,5 Prozent zugelegt.
"Auch zu Jahresende wuchs die österreichische Wirtschaft auf breiter Basis", so die Wifo-Experten zum abgelaufenen Jahr. Die konjunkturelle Dynamik des privaten Konsums blieb demnach stark, die privaten Konsumausgaben - samt privaten Organisationen ohne Erwerbszweck - stiegen um 0,4 Prozent. Die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen mit 0,6 Prozent im vierten Quartal etwas stärker.
Die Investitionstätigkeit blieb laut Wifo weiterhin kräftig, heimische Unternehmen steigerten ihre Nachfrage nach Ausrüstungs-und Bauinvestitionen. Die Lagerinvestitionen trugen ähnlich vergangener Hochkonjunkturphasen abermals auch deutlich zum BIP-Wachstum bei.
Die Exportdynamik beschleunigte sich zuletzt (plus 1,8 Prozent in Q4, nach plus 1,3 Prozent in Q3) - nach einer leichten Abschwächung des Wachstums zur Jahresmitte. Damit lieferte der Außenhandel erneut einen positiven Wachstumsbeitrag.
Update kommt Ende Februar
"Die Industriekonjunktur blieb zu Jahresende kräftig", wie das Wifo betont. Im vierten Quartal beschleunigte sich die Dynamik in der Sachgütererzeugung erneut (Wertschöpfung plus 2,9 Prozent). Ebenso hätten die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum unterstützt, wenngleich sich hier das Wachstumstempo zuletzt verringert habe. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,2 Prozent ausgeweitet, in Beherbergung und Gastronomie um 0,3 Prozent. In der Bauwirtschaft verlief die Konjunktur weiter sehr gut, die Wertschöpfung stieg im vierten Quartal um 0,9 Prozent.
Für 28. Februar plant das Wifo das Update der Quartalsrechnung. Die nächste vierteljährliche Konjunkturprognose von Wifo und IHS steht am 25. März an; zuletzt wurde für 2018 ein reales BIP-Plus von 3,0 Prozent (Wifo) bzw. 2,7 Prozent (IHS) vorhergesagt. Für 2019 gingen im Dezember beide Institute von einer Wachstumsabschwächung aus: auf 2,2 (Wifo) bzw. 1,9 Prozent (IHS).
(APA)